HIESIX

Album: „Folkorn“ (Narrenschiff)

HiesiX spielen den unverwüstlichen Schweizer Folk. Das Quartett spielt auf Geige, Ukulele, Halszithern, Bass, Häxeschyt, Muugiige, Bariton Gitarre, Sackpfeife, Drehleiher, Dobro, Gitarre und Perkussionsinstrumenten. Ein Gast spielt noch zusätzlich Geige. Bei ein paar Stücken ist auch noch ein Frauengesang dabei. Die Musik ist vielseitig, filigran und lüpfig gespielt. Alle Musiker:innen können sehr viel auf ihren Instrumenten. Die Stücke kommen aus der ganzen Schweiz, viele sind Traditionals, andere Eigenkompositionen, meistens nach traditonellen Motiven. Das ist der Folk, handgemacht, ohne Elektroinstrumente, wie er bereits an den Folkfestivals auf der Lenzburg oder am Folkfestival auf dem Gurten der 70iger Jahre gespielt wurde. Obwohl das vielleicht nach Old School oder Retro tönt, nein das ist es nicht, diese Musik wird immer noch sehr lebendig gespielt.

Fredi Hallauer

BLIND BOY DE VITA

Album: „Zattera“ (Mouthwatering Records)

Der Schweizer mit italienischen Wurzeln hat sich Gedanken über seine familiäre Vergangenheit gemacht und singt Geschichten vom Grossvater und der Grossmutter aber auch sonst über seine süditalienische Heimat/zweite Heimat. Das tut er nicht nur textlich sondern auch sprachlich. Die Mehrheit der Lieder sind italiensich und in einem süditaölienischen Dialekt gesungen. Musikalisch liegt er in der Bandbreite Folk, Cantautore, psychedelisch Folk, Blues und Gospel. Mit seiner starken Baritonstimme und einem ebensolchen Gitarrenspiel macht er die Songs zwingend. Gerade die italienischen Lieder haben viele Einflüsse aus Süditalien, wogegen die englischen mehr zum Blues und Gospel gehören. Ein tolles Album.

Fredi Hallauer

LUUMU

Album: „Elephant Love Song“ (TOURBOmusic)

Luumu ist ein Trio bestehend aus einer Sängerin, Komponistin und Pianistin, einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Auf dem Album sind noch zusätzlich Streichinstrumente zu hören. Die Musik gehört irgendwo zwischen Jazz, Folk und Klassik, oder einfach zeitgenössische Musik. Meistens sind die Songs eher ruhig gehalten, aber das Schlagzeug oder der Bass schlagen durchwegs auch ein schnelleres Tempo an. Das Klavier bringt das jazzige und neoklassische dazu, die Streicher natürlich etwas klassisches. Die Stimme klingt warm, schön, Vertrauen erweckend und manchmal elfenhaft. So kann man einerseits diesen Klängen lauschen und sein Kopfkino einschalten, denn die Songs haben durchwegs etwas Cineastisches. Wer auf die Worte hört, wird auf den Boden der Realität zurückgeholt. Da gibt es Themen und Geschichten zur Zwischenmenschlichkeit, Umwelt und weitere aktuelle Themen. Es gibt aber nie einen Aufprall auf dem Boden der Realität, denn die Geschichten und Texte lassen einem sanft landen, können aber einem zum Nachdenken über dies und das zwingen.

Fredi Hallauer

MUSIQUE SIMILI

Album: „Rendez-vous“ (Edition Simili)

Musique Simili braucht man hier eigentlich nicht mehr vorzustellen, trotzdem hier kurz die aktuelle Besetzung, welche das Album eingespielt hat. Marc Hänsenberger am Akkordeon, Piano, Glockenspiel, Gesang und Arrangements; Ioanes Vogele an der Gitarre und Gesang; Juliette Du Pasquier an der Geige, dem Bass und Gesang sowie Line Loddo am Gesang, Bass und Perkussion. Das Album ist eine Hommage an Georges Brassens und fünf seiner Lieder sind darauf vertreten, die anderen elf Titel sind Eigenkompositionen und Volksmusik aus Russland und Rumänien. Das gesamte Album stellt das Savoir Vivre rund um George Brassens dar und das Südfranzösische Flair. Der Albumtitel stammt vom ersten Lied, wo Brassens singt, es ist egal wenn der Himmel grau ist, das Geld ausgeht und der Vermieter mich aus der Mansarde schmeissen will, ich habe ein Rendez-Vous mit dir. Teils werden die französischen Texte dazwischen auch deutsch gesungen. Ansonsten ist es einfach fantastische Musik mit Akkordeon, Geige, Bass und dem vielseitigen Gesang. Auch das Geigenspiel ist sehr motiviert und die Pizzicati sind prägnant und geben den Liedern so richtige Kanten. Ein sehr schönes Album, welches ein breites Spektrum von Publikum anspricht.

Fredi Hallauer

THE CAVERS

Album: „Now Swim“

Das Berner Duo The Cavers haben ihr Debüt Album realisiert. Neun Songs und 45 Minuten Dauer, das heisst die meisten Songs sind etwas länger. Sie spielen vor allem akustische Gitarren und singen im Stile der Everly Brothers, also viel Harmoniegesang. Ab und zu ist ein Bass und/oder Schlagzeug mit dabei. Sie werden in den Stil Neo Folk eingeteilt, was nicht unbedingt nötig ist, denn eigentlich ist es Folk mit etwas zuviel Hall aufgenommen. Das Gitarrenspiel ist das der alten Folkies und auch sonst erinnert viel an die 60/70iger Jaher. Die Songs sind eher etwas zu lange geraten und sehr viel Abwechslung gibt es auch nicht. Um die beiden Musiker richtig einzuschätzen muss man das Album in kleinen Tranchen hören, sonst driftet man plötzlich weg und die Musik wird zur Hintergrundsmusik.

Fredi Hallauer

SCHÖRGELI

Album: „Troumfänger“ (Phono Vertrieb GmbH)

Schörgeli, das sind Daniel Thürler am Schwyzerörgeli, Fredu Mosimann am Bass und Gesang, George Schöre Müller an den akustischen Gitarren und Gesang und Matthias Kohli am Schlagzeug und Gesang. Die vier spielen Musik zwischen Volksmusik und Americana. Es gibt sowohl Lieder wie auch Instrumentalstücke zu hören. Gesungen wird meist Mundart aber auch französisch. Mit einer Ausnahme sind es alles Eigenkompositionen. Es ist eine vielseitige Musik die da zu hören ist. Da klingt es nach Mundart Cajun und dort ein bisschen nach Span, hier nach englischer Volkstanzmusik und irgendwo einfach nach schöner Musik. Die Kompositionen sind unterschiedlich gelungen. Manchmal überzeugt das Örgeli mit fantasievollem Spiel, ein andermal sind es die Gitarren, es gibt aber Momente da fehlt plötzlich die Fantasie. Das ist ein kunterbunter Musikstrauss, welcher einem die Träume einfangen kann. Ein Album für die Gemütlichkeit.

Fredi Hallauer