MARK KELLY & THE PEACEFUL WARRIORS

Album: „Hope“ (Hairy People/Irascible)

Der Musiker aus Vevey wollte nach Soloalben wieder mit einer Band musizieren und fand gute Musiker:innen aus den verschiedensten Genres. Das sind nun die Peaceful Warriors. Gesungen wird englisch. Musikalisch pendelt die Musik zwischen Folk, Afrobeat, einer Prise Funk und ein Schuss Pop, da und dort noch etwas Country. Diese Mischung macht den Sound sehr interessant. Die Stimme von Mark Kelly ist etwas nasal und in der Tenorlage und wirkt dadurch sehr markant. Die Texte versteht man gut. Er singt vom friedlichen Umgang mit dem, was einem das Leben bereithält, er singt von Vergebung und wie wir sie zum Besseren verändern können. Ein sehr spannendes Album.

Fredi Hallauer

ELIANE

Album: „Final Destination“

Eliane muss man in der Schweiz nicht mehr vorstellen. Auf ihrem neuen Album ist wundervoller, vielseitiger, sanfter Pop zu hören. Das Piano spielt bei den meisten Songs eine gewichtige Rolle. Eliane singt siebenmal englisch, zweimal Mundart und zweimal italienisch. Bei „Vergässe“ ist Florian Ast ihr Duettpartner und bei „Nowhere To Go“ steuert Didi kurze Raps bei. Ein genussvolles und unaufgeregtes Album.

Fredi Hallauer

MYLA LEI

EP: „My Head Is Alright“

Die Zuger Musikerin und Sängerin veröffentlicht ihre erste EP. Zu hören sind ein Poem und vier Songs. Das Poem ist mit Musik untermalt. Die Songs bewegen sich im üblichen internationalen Pop Stil. Myla Lei erzählt Geschichten aus dem Leben und da ist manchmal eine leise Wut zu hören.

Fredi Hallauer

MAKEL & FRIENDS

Album: „Milk On The Rocks“ (Makel Music)

Makel & Friends kommen aus dem Berner Seeland und spielen handgemchte Musik. Makel ist der Texter, Komponist und Sänger, spielt auch noch Gitarre. Auf dem Album gibt es zehn Songs zu hören, zwei davon in Mundart. Jesse Rich und T.J. Gyger haben das Album aufgenommen und Jesse Rich steuert auch seine Stimme bei. Sonst sind die üblichen Instrumente plus Cello zu hören und noch Frauengesang. Stilmässig passt es in die grosse Schublade von Liedermacher und Singer/Songwriter Pop. Eigentlich alles wunderbar, aber beim Hören fehlt einem etwas Unbekanntes. Es ist wie bei einem fein zubereiteten Gericht, wo ein Kräutlein, ein Gewürz fehlt. Das macht es bei diesem Album so schwierig. Die Musik ist sauber gespielt, sauber gesungen, gut produziert, aber etwas stimmt nicht ganz. Wahrscheinlich ist das einfach so, dass Makel den Sound so will.

Fredi Hallauer

ELYN

EP: „Lay Down My Name“ (Irascible)

Die St. Galler Musikerin und Sängerin gab vier neue ruhige Songs heraus, einer davon in Mundart. Die Musik besteht aus Piano, feinen Synthesizer-Klängen und sanften Elektrobeats dazu. Diese Klänge gehören zur Popmusik in der Unterkategorie Singer/Songwriter. Elyn singt von der Selbstsuche, der Liebe, die gegangen ist und doch noch hier und weiteren Fragen einer jungen Frau. Die vier Songs stechen dank der eindringlichen Stimme von Elyn heraus.

Fredi Hallauer

AMOA

Album: „I’ll be kind“ (Radicalis)

Amoa, die Basler Musikerin und Sängerin, präsentiert ihr zweites Album. Es sind ruhige Klänge mit schönem Gesang. Die Texte führen in Amoas Innenleben. Es geht um die Suche nach sich selbst, um Sterblichkeit und einige Fragen mehr, welche sich einer jungen Frau im Kopf drehen. Die Antworten auf die Fragen sind ziemlich vage und offen. Die Stimme ist vielseitig, die Kompositionen weniger.

Fredi Hallauer

VARIOUS ARTISTS

Album: „Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert – Staffel 6“ (Phonag)

An der 6. Staffel des Schweizer Tauschkonzerts Sing meinen Song nahmen neben dem Host Dodo, Nic Maeder und Marc Lynn von Gotthard, Zian, Nicole Bernegger, Kings Elliot, Aurel Hassler von der Stubete Gäng und Gigi auf dem Sofa Platz. Dieses Album mit 49 Songs kann man sich sehr gut anhören, wenn man die Fernsehsendungen dazu nicht gesehen hat. Es ist eine wundervolle Popmusik mit vielen Facetten und Überraschungen. Eine grosse Wundertüte war Gigi, sie rockte, rappte und machte weitere coole Sachen. Nicole Bernegger zog auch viele Register ihres Könnens und singt Schweizerdeutsch und Deutsch. Zian ist oft recht rockig und er bläst Susaphon oder trommelt. Aurel Hassler zeigte, dass er nicht nur Stubete Gäng kann, sondern vielmals sang er sehr ruhige Lieder und badet in melancholischen Songs, und das steht ihm gut. Kings Elliot besticht mit ihrer Stimme, bei jedem Song neu. Gotthard Sänger Nic Mäder singt sogar bei zwei Songs den Refrain auf Schweizerdeutsch. Dodo ist ja immer für Überraschungen gut und das macht er auch so, wie man es von ihm gewohnt ist. Einzelne Songs hervorzuheben ist schwierig, denn es sind alle Songs auf ihre Art sehr gut. Bei den Videos habe ich einfach ein paar ausgewählt.

Fredi Hallauer

MOIRA X OTRAVA

Interview:

Am Zermatt Unplugged sprachen Fredi und Kathrin Hallauer mit Moira X Otrava

Album: „Planet Moirava“ (TURBOmusic)

Moira X Otrava ist ein gelungener Zusammenschluss der Sängerin und Keyboarderin Moira mit der Balkan/Klezmer Band Otrava. Da geht auch auf dem Album ziemlich die Post ab. Otrava spielt mit Trompete, Posaune, Klarinette, Akkordeon, Geige, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mitglieder von Otrava singen ebenfalls. So entstand eine grosse musikalische Palette mit Frauen und Männerstimmen, teils auch gemeinsam. Musikalisch ist es einfach Folk, stark von Osteuropa beeinflusst, aber auch Chanson, Jazz und Pop sind zu hören. Gesungen wird in den verschiedensten Sprachen, auch Französisch und Mundart. Das ist für mich ein Wow Album. Da ist Energie vorhanden, aber auch Melancholie, hohe Musikalität und viel Spass. Man muss sich einfach auf den Planet Moirava begeben, es ist ein Erlebnis, das sich lohnt.

Fredi Hallauer

VISIONS IN CLOUDS

Album: „Leave Me“ (Little Jig Records)

Dies ist das vierte Studioalbum der Luzerner Popband. Mit ihrem Indie Pop bis Synth-Pop verstehen sie es, einen zu begeistern. Die Musik ist leicht, die Texte sind melancholisch und auf ihre Art hoffnungsvoll. Das ist aufstellender Sound. Der Gesang wird von mehreren Bandmitgliedern übernommen und so wird das Album abwechslungsreich. Das ist Musik zum Hören und Tanzen.

Fredi Hallauer

BELIA WINNEWISSER

EP: „Mirror“ (Irascible)

Die Zürcherin präsentiert eine EP mit vier Songs. Die Musik ist minimal und teils auch abstrakt, also nicht tanzbar, sondern Musik zum Zuhören. Der Gesang ist wunderschön und die Texte regen die Reflexion über sich selbst an. Es sind vier Songs und das ist ok so, für ein Album müsste musikalisch und auch betreffend Songwriting noch einen Zacken zugelegt werden.

Fredi Hallauer

GIGI

Album: „Hinterem Mond“ (Universal Music)

Die 24-jährige Bündnerin zeigt auf ihrem ersten Album, was Rap alles kann. Musikalisch legt sie minimale Musik und ebensolche Beats vor. Dazwischen wird es etwas mehr, aber ihre Texte sind immer das wichtigste. Sie lässt sich nicht in Genres pressen und zeigt, dass Rap und Pop bestens zusammen gehen. Die Texte zeugen von Reife. Da wird viel hinterfragt, sie, sich selbst, Beziehungen und die Gesellschaft, ja die aktuelle Welt. Der Rap und Gesang sind manchmal zerbrechlich, aber auch sehr direkt und bestimmt. Gigi gibt da eine Steilvorlage für den Schweizer Rap. Unbedingt anhören.

Fredi Hallauer

TROUBAS KATER

Album: „Katergold“ (Groovefactory/Kathamusic)

Ja, Troubaskater feiern ihr 10-jähriges Jubiläum und beschenken sich und uns mit einem Pokal aus Katergold. Da die Welt im Moment ziemlich viele Beulen hat, ist der Pokal auch etwas verbeult, zumindest textlich. Es glänzt nicht alles und nicht alle Texte sind so einfach. Da kommen Themen wie Femizid, Umwelt, die Besitzer von viel Geld, welche es horten, und mehr zur Sprache. Es geht auch um Beziehungen, um Selbstkritik und weitere gesellschaftliche Themen. QC versteht es, alles in eine schöne Poesie zu setzen und dann langsam den Lack abblättern zu lassen. Musikalisch ist das Album sehr erfrischend und so richtig stark. Da wird mit Rhythmen experimentiert, die Bläser drehen auf, lassen aber auch dem Akkordeon Platz. Bei einem Lied bläst Traktorkestar mit, als Gäste sind im Gesamten auch Nina Gutknecht (Gesang), Sonja Huber (Marimba) Simon und Raphael Heggidorn und Nao Rohr (Streicher) zu hören. Stilmässig ziehen Troubas Kater alle Register von Balkan, zu Pop, HipHop und Latin und noch viel mehr. Dieses Album muss man gehört haben, und es ist nach meiner Meinung ihr bisher bestes Album.

Homepage https://www.troubaskater.ch/

Fredi Hallauer

HAUBI MIETI

Album: „Heimelig“

Haubi Mieti ist eine zehnköpfige Stadt Berner Band, welche einiges zu bieten hat. Die Musik fetzt und spielt irgendwo zwischen einer grossen Popband und einer Jazzrockformation. Auffallend sind die Bläser und das Keyboard, hauptsächlich die Hammondsounds. Die Rhythmen sind nicht einfach geradlinig, sondern oft vertrakt und mit Rhythmuswechseln gespickt. Die Texte erzählen vom Leben und sind Bern bezogen. Der Schwachpunkt der Band ist der Sänger, er intoniert oft ziemlich ungenau. Am besten ist er, wenn er näher beim Sprechgesang ist. Da ist also beim Gesang noch viel Luft nach oben und viel Arbeit steht noch bevor.

Fredi Hallauer

BILLIE BIRD

EP: „Nos Corps“ (Mouthwatering Records)

Die französisch singende Sängerin aus der Schweiz setzt sich auf ihrer neuen EP mit dem Körper auseinander. Das erste Lied singt sie spanisch, sonst französisch. Die zentralen Fragen der Texte sind: Wie reagiert mein Körper auf die Umwelt, auf Gerüche, auf ein Gegenüber und mehr von solchen Fragen. Musikalisch ist es eine Mischung aus Pop, Alternativ und weiteren Stilen, welche gerade zum entsprechenden Lied passen. Vier Lieder, die es in sich haben. Kein Mainstream, aber viel besser.

Fredi Hallauer

NYNA DUBOIS

Album: „Keys To The Heart“

Die in Bern lebende Churer Sängerin und Songschreiberin veröffentlichte ihr viertes Soloalbum. Dieses Mal sind alle Songs englisch. Es ist ein Album voller moderner Popmusik mit viel Discoflair, dazwischen schöne Balladen. Über allem klingt die vielseitige, wunderschöne Stimme von Nyna Dubois. In den verschiedenen Stilen kann sie ihren Gesang unterschiedlich einsetzen, und immer ist er wunderbar. Sie singt von ihrem Inneren, welches manchmal ein Chaos ist, und gleichzeitig kann man die Texte auch auf die Gesellschaft und die Welt beziehen. Ein Album zum Tanzen und Träumen.

Fredi Hallauer