Musik aller Sparten, Konzertbesprechungen, CD Besprechungen. -Kritiken, Interviews, vorwiegend aus der Schweiz. Unter www.musikglobal.com finden sich die internationalen KünstlerInnen, welche nicht in der Schweiz wohnen oder nicht Schweizer:innen sind.
Das Quartett setzt sich zusammen aus Gitarre und Gesang, Geige, Hackbrett und Kontrabass. Die drei Frauen und der Mann kommen aus Südfrankreich/London, Genf, Bern und dem Bündnerland. Bereits diese Zusammensetzung tönt sehr spannend. Sie spielen Folk mit Einflüssen aus dem keltischen, Frankreich und der Schweiz, würzen diese Klänge mit Chanson- und Popelementen. Gesungen wird Englisch, Französisch und Spanisch. Die Gesangsharmonien des Quartetts sind aussergewöhnlich schön. Die Instrumente kommen alle bei dieser sauberen Produktion hervorragend zur Geltung. Alle dürfen mal den Lead übernehmen, so machen die verschiedenen Wechsel die Musik sehr interessant. Die Musiker:innen beherrschen ihre Instrumente und entlocken ihnen durch die verschiedensten Spieltechniken auch mal ungewöhnliche Töne. Selveya gehört auf die Folkbestenlisten.
Die französisch singende Sängerin aus der Schweiz setzt sich auf ihrer neuen EP mit dem Körper auseinander. Das erste Lied singt sie spanisch, sonst französisch. Die zentralen Fragen der Texte sind: Wie reagiert mein Körper auf die Umwelt, auf Gerüche, auf ein Gegenüber und mehr von solchen Fragen. Musikalisch ist es eine Mischung aus Pop, Alternativ und weiteren Stilen, welche gerade zum entsprechenden Lied passen. Vier Lieder, die es in sich haben. Kein Mainstream, aber viel besser.
Dejan ist eine international besetzte Band mit der schweizerisch argentinischen Sängerin Joana Elena Obieta, welche zur Hälfte in der Schweiz lebt. Mit dazu gehören der kubanische Meisterperkussionist Keisel Jiménez, dem aserbaidschanisch-ukrainischen Bassisten Han Beyli, dem japanischen Perkussionist Kan Yanabe und kubanischen Pianisten und Komponisten Aníbal Cruz, welcher die Formation auch leitet. Sie lernten sich an der Berkley Universität kennen. Musikalisch ist da viel Latin dabei und Joana Elena singt viel spanisch, aber plötzlich singt sie ein Lied auf Mundart, nämlich „Schwiizer Glück“ und ein andermal begrüsst sie in Mundart ihr neugeborenes Gottenkind. Aber auch das orientalische klingt rhythmisch an. Überhaupt, das ist pure Weltmusik, was da alles zu hören ist, zwischen den grossen Linien. Die Band spielt kraftvoll und hat einen tollen Groove.
Die junge Ostschweizerin mit argentinischen Wurzeln begeistert mit ihrer Debüt EP. Der spanisch gesungene Reggaeton fährt in die Beine und verbreitet Lebensfreude. Es geht um die Liebe, aber auch die betrüblichen Seiten davon. Ihre Geschichten und die Geschichten ihrer Freundinnen hat sie in den fünf Songs verarbeitet. Dazwischen hört man immer wieder ein herrliches kurzes Lachen und das gibt dieser EP noch mehr Wohlfühlpotential. Eine herrliche EP zum Tanzen und für eine fröhliche Stimmung.
Die 5. Staffel der Sendung Sing meinen Song, das Schweizer Tauschkonzert ist im TV bereits Geschichte. Nun bleibt ein dreifaches Album mit allen Tauschsongs und den Duetten. Dieses Werk lohnt es sich anzuhören, auch wenn man die Sendungen nicht gesehen hat, oder sonst als Erinnerung. Zu hören ist breit gefächerte tolle Musik mit hervorragenden Künstler:innen und einer ebensolchen Band. Der Host ist Dodo, der Tausendsassa. Die Künstler:innen sind die beiden Stimmenschwergewichte Marc Sway und Marius Bear, Eliane, die Sängerin, welche mit ihren Pianoballaden bekannt geworden ist, Tausendsassa Nemo, die noch unbekannte, aber sehr überraschende Cachita und der Schlagerstar Vincent Gross. Marc Sway und Marius Bear, kommen beide sehr stark daher und vielseitig. Sie singen nicht nur gut, sondern sie schaffen es, aus guten Songs noch „gutere“ Songs zu machen und oft auch mit starken Aussagen. Nemo ist wirklich ein Tausendsassa. Nemo singt alles, von 20er-Swing bis Hip-Hop, von Balladen bis zu Tanznummern, singt tief und hoch, rappt dazwischen und das alles mit einer Leichtigkeit. Cachita, die junge Zürcherin mit kubanischen Wurzeln überzeugt mit ihren Songs zwischen Mundart und spanisch, mal eine laszive Latinnummer, dann wieder rockig und rappig. Auch ihre Versionen der Songs haben starke Aussagen. Eliane ist der ruhige Pol zwischen all denen Wundertüten, sie singt mit und ohne Piano, wagt sich auch immer wieder aus ihrer Komfortzone, singt z.B. Mundart oder etwas bewegter, als es ihr Stil ist. Vincent Weiss kennen vor allem die Schlagerliebhaber:innen. Er singt eigentlich immer deutsch, versteht es aber, die Songs neu zu verpacken, als Eurodance wie DJ Bobo, oder in ein Modern Talking Gewand. Das Dodo alles und noch mehr meistern kann, ist man gewohnt und trotzdem immer wieder verblüfft, was er aus all den Songs von Marc Sway, über Cachita, Eliane bis zu Vincent Gross herausholen kann. Die Duette geben dann noch das Sahnehäubchen, wo alle einer ihrer Tauschsongs mit originalen Künstler:innen singen. Ein schönes Album und ein Stück Schweizer Musikgeschichte.