DOM SWEDEN

EP: „Schattetanz“

Der Zürcher Mundartpopmusiker nahm vier Lieder auf. Sie handeln allesamt von gebrochener Liebe, vom Verlassenwerden und von der Frage: Was nachher? Musikalisch ist es Pop. Das Songwriting hat eine hohe Qualität zu den oben erwähnten Themen. Ein kleiner Wermutstropfen sind die künstlichen Ausflüge in die Kopfstimme, obwohl dies nach meiner Meinung nicht nötig wäre und die Melodie mehr Fluss hätte. Aber da Dom Sweden offenbar unter der zerbrochenen hörbar leidet, will er uns mitleiden lassen.

Fredi Hallauer

AMAYA GLOOR

EP: „Finished“ (Universal)

Der neue Stern am Schweizer Musikhimmel präsentiert ihre neue EP. Es sind wiederum internationale Popsongs, mit Soul und R’n’B Einflüssen. Ihre Stimme ist schlichtweg umwerfend, warm, voluminös, und sie geht direkt ins Herz. Die Produktion ist ebenfalls erste Sahne. Ihr offenbar wichtigster Song ist „Walk Alone“ und der ist stark, aber auch „Somebody Loves You“. Genial ist auch die Coverversion von Tina Turner „The Best“, sehr eigenständig und ebenso grossartig. Vielmehr kann man zu dieser EP nicht sagen, man kann sie nur geniessen und Amaya Gloor irgendwo live geniessen gehen.

Fredi Hallauer

CORI NORA

Album: „Pleasure and Focus“ (Irascible Records)

Cori Nora, die studierte Musikerin, hat ihr zweites Album am Start. Es sind Midtempo-Songs zu hören, welche vor sich hinrollen. Die warme Stimme, mit welcher Cori Nora ihre Geschichten erzählt und ihre Überlegungen singt, spricht das Herz direkt an. Die Musik besteht aus Piano, etwas Elektronik, Schlagzeug, Bass und da und dort Streicher und Bläser. Das ergibt einen vollen Klang, aber er ist nicht überladen. Wohltuende, federnde Klänge von intelligenter Popmusik.

Fredi Hallauer

LIA SELLS FISH

Album: „The Heart Thea Heart The Heart“ (liasellsfish@gmail.com)

Lia Sells Fish sind die Sängerin, Texterin und Komponistin Christine Hasler, der Schlagzeuger Pascal Lüthi, der Keyboarder Ueli Kempter und der Gitarrist und Bassklarinettist Stefan Schischkanov. Sie machen Musik zwischen allen Stilen, oft wird das Alternativ genannt. Es gibt da Postrock, Indie, Jazz, TripHop und Pop, welche unter anderem einfliessen. Im Vordergrund ist immer die Stimme von Christine Hasler, einmal ruhiger und wärmer, dann wieder schriller und gehetzt. Sie singt von Liebe, Erschöpfung, Freiheit und Neuanfängen. Die Musiker erzeugen die passenden Klänge, jeder auf seine Art und das ergibt den Lia Sells Fish Klang. Dies ist eine kreative und erfrischende Band, welche immer noch für die meisten Menschen ein Genuss ist.

Fredi Hallauer

VERONICA FUSARO

Album: „Looking For Connection“ (deepdive records)

Veronica Fusaro geht mit ihrem Album wieder einen Schritt weiter. Die Thunerin produzierte dieses Album zwischen Bern und Berlin. Es sind treibende Songs zwischen Pop, Rock und Soul. Ihr Schwergewicht liegt dieses Mal mehr auf dem Gesang als auf der Gitarre, aber Gitarre gibt es trotzdem noch genug zu hören. „Alice“ sticht aus den zehn Songs heraus, eine wunderschöne, moderne Soulnummer. Veronica Fusaro zeigt hier, dass sie eine ausgezeichnete Soulsängerin ist. Die Inhalte der Lieder drehen sich sowohl um Persönliches als auch um Universales. Ein Grundtenor ist die Vernetzung, also in den sozialen Netzwerken präsent zu sein, aber gerade so gerne menschliche Nähe zu spüren. Veronica Fusaro ist hier ein wundervolles Album gelungen.

Fredi Hallauer

SILANCE

EP: „Patti Person“ (Irascible)

Die Künstlerin aus Lausanne war bisher eher im Rap zu Hause. Nun wechselte sie zum Pop. Ihre Songs sind im Elektropop verankert, aber doch noch mit einer Prise Hiphop versehen. Sie lässt es musikalisch und beatmässig ziemlich uptempo und wild angehen. Ihre Stimme verändert sie elektronisch in den Songs immer wieder, plötzlich flirrt sie durch den Sound und dann steht sie wieder mit beiden Beinen auf dem Teppich der Beats. Silance singt französisch und bei einem Song ist als featuring Gast Albert Chinot, dabei. Tolle Pop-EP mit sechs Songs.

Fredi Hallauer

NEMO

Album: „Arthouse“ (Universal Music)

Endlich ist es da, das erste Album von Nemo. Da sind alles Songs zu hören, welche bisher nicht auf einer EP erschienen. Nemo singt ausschliesslich Englisch. Ja, „The Code“ ist als letzter Song auf dem Album. Noch einmal ja, es ist ein tolles Popalbum geworden. Jetzt etwas genauer. Dieses Album ist wirklich international produzierter Pop mit einer grossen Verspieltheit im Sound. Da hört man immer wieder einen anderen Synthesizer flirren. Nemo zieht gesanglich alle Register, von gewöhnlichem Gesang bis zu den Ausflügen in die Kopfstimme. Es ist ein Partykracher-Album mit wenig ruhigen Momenten. Nemo legt ein glitzerndes und schrilles Album auf die Plattenteller, schweisstreibend und faszinierend. Das ist Musik zum Tanzen und für die Party.

Fredi Hallauer

STRANGE MODES

Album: „Who Builds The Houses In Your Head“ (Irascible)

Das Duo aus Zürich veröffentlichte ein spannendes Debütalbum. Inhaltlich gehen sie der Frage nach, wie unsere Denkweise entsteht und wie sie beeinflusst wird. Musikalisch setzen sie dieses Thema wunderschön um. Schlagzeug, Gitarre und Keyboard/Synthesizer legen den Boden und darüber singen die beiden, meistens zusammen. Die Frauen- und Männerstimme harmonieren perfekt. Dies ist herrliche Musik zum Hören, Nachdenken und Geniessen.

Fredi Hallauer

RITSCHI

Album: „Lieblingslieder“

Ritschi hat mit seiner Band seine Lieblingslieder neu verpackt und direkt live eingespielt. Fünf Musiker im Studio und keine digitalen Spielereien, das ergibt diese echte und handgemachte Musik mit Leidenschaft und Seele. Die Musik tönt toll. Piano/Keyboard und Gitarre spielen tolle Passagen und solieren. Bass und Schlagzeug treiben die Lieder voran. Alle Instrumente liegen hinter der Stimme, sind aber immer transparent und deutlich zu hören. Ritschi ist gut bei Stimme und singt sich souverän durch seine Lieblingslieder. Einige sind neu, andere aus seinem grossen Repertoire. Inhaltlich singt Ritschi immer noch viel von der Liebe in den verschiedensten Facetten. Einmal braucht er eine solche Liebe nicht mehr, einmal entschuldigt er sich für sein Verhalten und dann findet er erneut seine grosse Liebe und dies mehrmals. Etwas unglücklich in einer Zusammenstellung, auch wenn die Lieder in verschiedenen Jahren geschrieben wurden. Er kann aber auch andere Lieder schreiben, wie über die alten Zeiten, die wir immer noch haben können, wenn wir wollen. Ein weiteres wunderschönes Lied ist das Lied von der Tochter, für die er alles machte, bis sie dann alt genug war und ihre Entscheidungen selbst traf und schlussendlich auszog. Ein gutes Album mit ein paar inhaltlichen Schwachpunkten, aber auch Stärken.

Fredi Hallauer

MONUMENTAL

Album: „When I Liked Myself Just A Little Too Much“ (Mouthwatering Records)

Das Album von Monumental ist Musik mit viel Augenzwinkern und trotzdem ersten Fragen. Musikalisch ziehen sie viele Register im Bereich Elektropop, Elektrorock, aber auch Indiepop ist vorhanden. Alles klingt ziemlich verspielt. Sie hinterfragen alles und stellen alles infrage, und dies ist genau das, was Freude macht an dieser Musik und ihren Texten. Mit neun Songs und 27 Minuten ist es ein relativ kurzes Album, denn genau das ist schade. Es wird nie langweilig, gutes Songwriting, und darum hätte man gerne mehr gehört.

Videos auf You Tube oder vom Plattenlabel gibt es keine. Wer trotzdem hören müchte findet unter folgendem Link, aktuelle Musik.

https://mx3.ch/monumental

Fredi Hallauer

ELIO RICCA

Album: „Emotional Hardcore“ (Mouthwatering Records)

Das Schweizer Duo spielt im Widerspruch des Albumtitels. Einmal sind sie emotional und in wenigen Sekunden darauf Hardcore. Sie pendeln zwischen hartem Elektropop und Postpunk. Schöne Hooks, vertrackte Beats oder Texte, die ein Mantra sein könnten, dies und noch viel mehr gibt es in den Songs auf dem neuen Album zu hören. Sie klingen sehr eigenständig und sind sicher nicht jedermanns Sache. Flexible und neugierige Menschen finden sicher Gefallen an dieser Musik.

Fredi Hallauer

LEXY ZELYA

EP: „L“ (Irascible)

Lexy Zela kommt aus Genf. Dies ist ihre erste EP. Sie ist eine Popsängerin, welche sich die frühere Popmusik als Vorbild genommen hat. Darum sind die vier Songs Retro Pop, mit den heutigen modernen Möglichkeiten aufgepeppt. Tanzbare Popmusik.

Fredi Hallauer

AMAYA GLOOR

EP: „Unfinished“ (Universal)

Amaya Gloor gibt ihre Debüt-EP heraus. Es sind sechs internationale Popsongs. Sie zeigt ihr Können mit verschiedenen Stilen. Meistens mit tollen Beats und tanzbar, dazwischen schöne und melancholische Balladen. Auffallend ist die Stimme von Amaya Gloor. Sie singt klar, mit einer warmen, etwas tiefer gesetzten Stimme, erreicht aber auch immer wieder die oberen Skalen der Tonleiter. Die Stimme ist im erträglichen Mass bearbeitet, wie es leider in der Popmusik heute möglich ist. Das Songwriting kann sich hören lassen und die Produktion ist stark.

Fredi Hallauer

MARK KELLY & THE PEACEFUL WARRIORS

Album: „Hope“ (Hairy People/Irascible)

Der Musiker aus Vevey wollte nach Soloalben wieder mit einer Band musizieren und fand gute Musiker:innen aus den verschiedensten Genres. Das sind nun die Peaceful Warriors. Gesungen wird englisch. Musikalisch pendelt die Musik zwischen Folk, Afrobeat, einer Prise Funk und ein Schuss Pop, da und dort noch etwas Country. Diese Mischung macht den Sound sehr interessant. Die Stimme von Mark Kelly ist etwas nasal und in der Tenorlage und wirkt dadurch sehr markant. Die Texte versteht man gut. Er singt vom friedlichen Umgang mit dem, was einem das Leben bereithält, er singt von Vergebung und wie wir sie zum Besseren verändern können. Ein sehr spannendes Album.

Fredi Hallauer