ARCHAIR

EP: „Hope Is A DGRS Game“ (Escudero Records)

Das Duo Archair legt wieder so richtig los. Ihr moderner Rock mit Elektronik, vor allem als Schlagzeug und Bass und Effekten ist fast einzigartig und es gibt wenige Bands die eine solche Intensität auf einen Tonträger bringen. Die Rockgitarristin und der Rockgitarrist können so ihre Gitarren optimal einsetzen und auch ihre Stimme. Vor allem die Stimme der Sängerin gehr unter die Haut. Der Sound geht in Richtung Postpunk, kein unbändiges rocken und austoben, sondern ein cleveres Einsetzen all ihrer Möglichkeiten zeichnen das Duo aus der französischen Schweiz aus. Gesungen wird englisch. Eine EP für die Jahresliste.

Fredi Hallauer

COBEE

Album: „Bloomer“ (Irrsinnig/Irascible)

Der Berner Cobee hat ein sehr kurzes Album veröffentlicht mit sieben Liedern und einem Skit, Dauer 21 Minuten. Er singt deutsch, aber meistens ist die Stimme verhallt und verzerrt und anderweitig elektronisch verändert, dass die Texte schwer verständlich sind. Zu hörens sind sonst viel Gitarren und Schlagzeug und Elektronik, dass ergibt einen Sound zwischen Alternativ, Indie und Postpunk. Musikalisch ist das Album eingängig, aber der Gesang macht es schwieriger.

Fredi Hallauer



BLIND BUTCHER

Album: „Catch 22“ (Irascible)

Das Luzerner Duo hat im letzten Jahr einen Kalender herausgegeben und man konnte jeden Monat ein neues Stück downloaden. Nun gibt es alle 12 Songs auf einem Album. Die Songs sind alle unterschiedlich und man kann die Jahreszeiten heraushören, für welche sie geschrieben worden sind. Stilmässig ist es kräftiger Elektropop mit satten Beats, teils elektronisch und analoges Schlagzeug. Wer ruhige Musik will, liegt hier falsch, denn es geht zur Sache, eher nervös und treibend, denn eine tolle Prise Postpunk ist auch noch dabei.

Fredi Hallauer

Fomies

Album: „Sudden Lag“ (Hummus Records/Irascible Records)

Das Quintett aus Vevey will nicht die Welt verbessern, sondern auf den Ruinen der heutigen Weltlage so richtig abfeiern. Sie lassen es mit analogen Instrumenten und Synthies so richtig krachen, teils brachial, dann wieder verspielter aber im allgemeinen geht bei diesem Album die Post ab. Stilmässig liegen sie zwischen Krautrock und Postpunk. Sie halten sich auch an keine Grenzen, die Stücke sind mit einer Ausnahme, alle zwischen 5 und 8 Minuten lang. Dadurch fühlt man sich auch in die alten Zeiten versetzt, wo Musik noch Platz hat, wo man Zeit hat zuzuhören, abzutanzen. Genau für das ist die Musik und sicher nicht als Hintergrundsgeräusch. Dieses Album macht Spass

Fredi Hallauer