JAËL

Vorschau: „Sinfonia“ feat. Variation am 18. und 19. März im Casino Bern

Schon lange hätte es stattfinden sollen, das Konzert und die Plattentaufe von Jaël und dem 40ig köpfigen Berner Orchester nun ist es endlich soweit und es findet gleich zweimal statt. Der 18. März ist sozusagen ausverkauft, da die Tickets der drei verschobenen Daten gültig sind, aber am 19. März um 17 Uhr hat es noch einige Plätze. Jaël wird einerseits Stücke aus ihrer letzten Soloplatte und Highlights aus früheren Jahren spielen und natürlich die Stücke aus dem Album „Sinfonia“ mit dem Orchester Variation. Mit dabei wird auch Cédric Monnier am Flügel und Lindsay Ferguson als Backing Sängerin sein. Es wird ganz sicher ein grossartiges Konzert werden, denn wer Jaël kennt und bereits auf der Bühne erlebt hat, weiss dass jedes Konzert in bester Erinnerung bleibt.

Mehr Informationen und zu den Tickets 18. März gibt es hier und für den 19. März hier.

Fredi Hallauer

LASLA GUZZI

EP: „Riise Durenand“

Das Zürcher/Aargauer Quartett um Manuel Diener, der aus dem Poetry Slam kommt, veröffentlichen vier Lieder. Es ist Mundartpop der sich zeigen darf. Das Gewicht liegt auf den Texten, aber die Musik transportiert diese Texte gut. Es sind vier Geschichten, teils leichter Nonsens wie bei „Motor“ oder in „Nur na schnell“ geht es um die Aussage des Titels und was dann so oft passiert, ein witziger Text zum Nachdenken. Auch der Titelsong hat es in sich und es ist das bester der vier Lieder.

Fredi Hallauer

TROUBAS KATER

Live: Albumtaufe in der Mühle Hunziken am 10. März 2023

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Das Oktett taufte bereits am dritten Abend hintereinander in der ausverkauften Mühle Hunziken ihr neues Album. Sie starteten mit vielen Liedern aus dem neuen Album, streuten dazwischen ältere Lieder ein und dann wechselte es sozusagen ab. Faszinierend war „Buur und Banker“, das QC alleine auf der Bühne zu lesen begann und langsam kamen immer mehr Musiker auf die Bühne und setzten ein und der Text wurde rhythmischer und zum Lied. Die sieben Musiker waren ausgezeichnet. Da wurde geblasen, gequetscht und getrommelt, mal leise dann wieder laut, dazu entlockte der Gitarrist seiner Gitarre ebenfalls leise Töne oder harte Riffs. Zusammen mit QC ist das eine hervorragende Band. Die gesellschaftsrelevanten Themen fanden ebenfalls ihren Platz. Troubas Kater ist eine Band die man unbedingt sehen muss, abwechslungsreich, lustig, nachdenklich, wortgewandt und musikalisch.

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Fredi Hallauer

PHENOMDEN

EP: „Franco Nero“ (Irascible)

Phenomden lässt uns vier neue Songs miterleben. Die Musik ist Dancehall. Er reimt, erzählt und macht Wortspiele. Der Sound geht in die Beine und verbreitet Good Vibes. Die Texte erzählen Geschichten von ihm oder eben von Franco nero, dem ersten Darsteller von Django im Italo Western. Diese EP eigent sich für den Dancefloor.

Fredi Hallauer

GREGORY MUFFIN

EP: „Cold Hearted Romantic“ (Universal Music)

Gregory Muffin ist ein Duo bestehend aus dem Frontman von The Gardener and The Tree, Manuel Felder und dem Produzenten Roman Wipf. Somit ist eines klar, die Stimme überzeugt und wirft einem vom Hocker, Die Musik ist produziert. Das musikalische Gewicht liegt auf den Beats, welche so richtig einfahren und den Gesang noch besser zur Geltung bringen. Die fünf Songs regen zum Nachdenken an, über Menschlichkeit und unser Verhalten. Überall sind Ratschläge verpackt zur Wahrnehmung und Missverständnissen, oder Verlust, Sicherheit und Vertrautheit plus einigen Themen mehr. Eine gelungene Debut EP.

Fredi Hallauer

BLUES-MAX-TRIO

Live: „Na also! Satirischer Camping Jazz“ in der La Cappella am 8. März 2023

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Zum Trio gehörten neben Blues Max noch der Gitarrist Richard Koechli, welcher seine Gitarren richtig singen liess und der gehörig den Blues drauf hatte, dann der Schlagzeuger Kaspar Rast, der eher ein perfekter Perkussionist war. Musik gab es viel an diesem Abend zu hören, Jazz war es eigentlich nie. Man darf das Genre ruhig Blues nennen in vielen Facetten. Blues Max selber spielte ebenfalls hervorragend Gitarre. Ein Teil der Lieder wirkten etwas altersmüde oder Ideen los, wenn er auf seine alten Lieder oder auch neue Geschichten zugriff dann hatte es wieder den Biss des Trottoir-Poeten, wie er sich selber auch gerne nennt.Es war ein unterhaltender Abend, musikalisch in den ruhigen Blues Gefilden hervorragend.

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Fredi Hallauer

OY

Album: „World Wide We“ (Mouthwatering Records)

Das Schweizer Duo, welches in Berlin lebt, präsentiert ein vielseitiges, farbenfrohes Album. Die grosse Schublade ist Elektropop, wo sich diese Musik einordnen lässt. Sie verbreiten Hoffnung und sprengen Grenzen. Sie singe in verschiedenen Sprachen, ziehen musikalisch alle Register, von Gospelchören, zu Jazzklängen, von Spoken Word zu afrikanischen Sounds. Das Album lässt einem tanzen. Die Texte behandeln alle relevanten Themen von Umwelt, zu Gender, Me Too zu Staatsgrenzen, Rassismus und was einem noch alles in den Sinn kommen kann. Diese schwierigen Themen nehmen sie leichtfüssig auf und verbreiten Hoffnung, rufen alle auf, etwas zu ändern, die Anderen zu respektieren, sich selber respektieren. Dies ist ein Album das sich sehr schlecht beschreiben lässt, man muss es anhören. Es ist ein gelungenes Album, welches Spass macht und zum Denken anregt, aber auch zum Tanzen anregt und Vorurteile abbaut. Ein grossartiges Album.

Fredi Hallauer

ELLIS MANO BAND

Album: „Luck Of The Draw“ (Jazzhaus Records/Soundservice)

Das Quintett aus dem Kanton Aargau startet mit seinem dritten Album durch. Die Produktion ist ausgereifter und auch das Songwriting hat nochmals einen Schritt vorwärts gemacht. Sie spielen moderne Musik zwischen Rock und Blues, sehr eigenständig und eingängig. Die Band macht kräftig Druck, versteht es aber auch zwichendurch sehr verspielt zu sein. Die Stimme des Sängers ist kräftiger und präsenter, vor allem in den Uptempo Nummern. Bei den sehr schönen Bluesnummern und Balladen fehlt manchmal noch eine Prise von irgend etwas. Dafür ist die Hammond bei diesen langsamen Nummern himmlisch. „Good To Go“ ist ein typisches Beispiel für die Eigenständigkeit und Verspieltheit der Band. Dies ist ein Album, welches nicht überhört werden sollte.

Fredi Hallauer

RITSCHI

Album: „Irgendöppis isch immer“ (Sony Music)

Ritschi ist mit einem neuen Album da. Produziert hat es Adrian Stern und es ist eine sehr gute Produktion. Mirgeschrieben haben an Text und Musik, Adrian Stern, Kunz, Noah Veraguth, Lichtenhahn und Dana. Zwei Lieder hat Ritschi selber geschrieben und getextet. Diese Vielseitigkeit wirkt sich sehr positiv auf das Album, 10 Songs, aus, da alle ihre eigene Handschrift mit einbrachten. Vor allem gibt es eine musikalische Vielseitigkeit im Genre Pop. Dieses Album ist ein tanzbares, modernes Mundartpop Album bei dem Effekte und Elektronik zu den analogen Instrumenten zugefügt wurden, aber alles in einem sehr vernünftigen Mass. Das Audioitune wurde einmal sehr deutlich aufgedreht, aber nicht mehr. Der Gesang von Ritschi ist sauber und bodenständig, auch seine Kopfstimme tönt OK und nicht zu oft. Die Lieder handeln vom Alltag, vom leben und der Liebe. Es sind witzige Ideen zusammen gekommen, wie beim Titellied. Das Album bereitet Freude und macht Spass und darf unter die Besten seiner Solokarriere eingeordnet werden.

Fredi Hallauer

ESMERALDA GAIDA & TO ATHENA

EP: „Wältuntergang“ (Mouthwatering Records)

Die beiden Freundinnen, Esmeralda Gaida aus Zürich und To Athena aus Luzern vereinigten ihre Kreativität und machten zusammen diese Mundart EP. Neben ihren beiden Stimmen sind noch elektronische Grooves und Good Vibes dabei, welche der Produzent Linus Gmünder zufügte. Die ganze EP ist keine leichte Kost, die Texte sind ehrlich und direkt und trotzdem nicht auf das erste Hören gut zu verstehen, sowohl akustisch wie vor allem in Bezug auf die Bedeutung. Die Klänge sind zwar good Vibes, trotzdem tönt es irgendwie leicht grau oder vielleicht wie Hochnebel durch den die Sonne drückt. Das Titellied ist sehr gut gelungen und ist für die Gehörgänge am einfachsten und verbreitet trotz dem schwierigen Thema, Spass.

Fredi Hallauer