COBEE

Album: „Bloomer“ (Irrsinnig/Irascible)

Der Berner Cobee hat ein sehr kurzes Album veröffentlicht mit sieben Liedern und einem Skit, Dauer 21 Minuten. Er singt deutsch, aber meistens ist die Stimme verhallt und verzerrt und anderweitig elektronisch verändert, dass die Texte schwer verständlich sind. Zu hörens sind sonst viel Gitarren und Schlagzeug und Elektronik, dass ergibt einen Sound zwischen Alternativ, Indie und Postpunk. Musikalisch ist das Album eingängig, aber der Gesang macht es schwieriger.

Fredi Hallauer



ET.NU

Album: „Et.Nu“ (Prolog Records)

Das Duo et.nu sind Lea Maria Fries (Geangs und Synthies) und Julien Herné am Bass und Produktion. Was diese beiden für Musik machen ist einzigartig. Da ist die traumhafte Stimme von Lea Maria Fries, zwischen Pop und Jazz und Alternativ, dazu der ebenso faszinierende Bass, manchmal auch träumerisch, aber immer mit Power, dazu kommen Töne, welche mit Staubsauger, Schreibmaschine und vielen anderen Alltagsgeräten erzeugt wurden. Lea Maria Fries sind vorwiegend englisch, dazwischen gibt es aber auch mal franzöische Wortfetzen oder man hört Deutsch. „Corsica“ ist sicher ein sehr träumerisches Stück und für den Einstieg sehr geeignet. Wer aber so richtig in die alternative und jazzige Bereiche vordringen will hört sich am Besten gleich „All Of You“ an. Alle anderen Songs bewegens sich irgendwo in diesem Spannungsfeld, aber ganz genau ist das nicht zu definieren. Et.nu ist ein sehr spannendes und genussvolles Album gelungen.

Fredi Hallauer

SIRENS OF LESBOS

Album: „SOL“

Das Berner Quintett, mit hohem Frauenanteil, veröffentlichte dieses Album bereits 2020, es kam aber nicht zu mir und wegen Corona war das sowieso eine schwierige Situation. Gurtenfestival 2022 spielte die Band, ich interviewte sie, das Album fand aber erst letzten Mittwoch den Weg zu mir. Ich finde dies eine wichtige Veröffentlichung und werde sie hier kurz besprechen. Sirens Of Lesbos sind fünf Musiker:innen, welche ihre Musik sehr präzise kompnieren und produzieren. Dieses Album herauszugeben dauerte fünf Jahre. Das warten hat sich gelohnt. Es ist clevere Musik zwischen Elektro, Indiepop, ja manchmal hört man auch Triphop hinaus, Dance. Neben den dominierenden elektronischen Klängen und Rhythmen, dominieren auch wunderschöne und berührende Stimmen, oft mehrstimmiger Frauengesang, aber auch männliche Stimmen gibt es zu hören, die eher mit Sprechgesang. Das Album SOL von Sirens Of Lesbos ist sicher eines der besten Alben mit aktueller Musik der letzten Jahre.

Fredi Hallauer

LOST IN LONA

EP: „Lost In Lona“ (Irascible)

Das Duo aus Basel veröffentlicht ihre erste EP mit fünf Songs, einer auf französisch und vier auf englisch. Es sind schöne Klavierballaden, mit jazzigen Anklängen, manchmal wilderen Gitarrenriffs und vor allem einer wunderschönen Frauenstimme. Mit Ballade sind nicht nur langsame Rhythmen gemeint. Die Songs sind nicht nur romantisch, da ist Wut dabei, Hoffnung, Aufzeichnung der Weltsituationen. Aber Lost in Lona lassen einem nicht alleine, sie nehmen unsere Hand und führen uns durch den Sturm. Es geht um Gefühle, aber nicht nur bei der Liebe, sondern auch bei Corona mit dem Lockdown und bei der aktuellen Weltlage. Eine auffällig gute und schöne Debüt EP.

Fredi Hallauer

DANA

Album: „Future Daughters“ (Mouthwatering Records)

Dana, die junge Sängerin aus Biel hat nun ihr erstes Album veröffentlicht. Und was für ein Album. So tolle Songs mit einem unheimlich guten Songwriting. Diese Songs sind eine Wucht und gehen in die Ohren und ins Herz und dann in die Beine. Schon die Stimme ist stark. Dazu kommt die Vielseitigkeit, Indie Hymnen, Pop, Singer/Songwriter Stoff und einiges mehr. Auch textlich ist es offen und ehrlich und die Songs behandeln alles, was eine junge Frau beschäftigt, Familie (Herkunft) Beziehungen, Feminismus sind nur einige der besungenen Themen. Die meisten Songs sind beschwingt fröhlich, zwischendurch wird es auch mal etwas trauriger und ruhiger. wie gesagt ein super Album.

Fredi Hallauer