ELLIS MANO BAND

Album: „Luck Of The Draw“ (Jazzhaus Records/Soundservice)

Das Quintett aus dem Kanton Aargau startet mit seinem dritten Album durch. Die Produktion ist ausgereifter und auch das Songwriting hat nochmals einen Schritt vorwärts gemacht. Sie spielen moderne Musik zwischen Rock und Blues, sehr eigenständig und eingängig. Die Band macht kräftig Druck, versteht es aber auch zwichendurch sehr verspielt zu sein. Die Stimme des Sängers ist kräftiger und präsenter, vor allem in den Uptempo Nummern. Bei den sehr schönen Bluesnummern und Balladen fehlt manchmal noch eine Prise von irgend etwas. Dafür ist die Hammond bei diesen langsamen Nummern himmlisch. „Good To Go“ ist ein typisches Beispiel für die Eigenständigkeit und Verspieltheit der Band. Dies ist ein Album, welches nicht überhört werden sollte.

Fredi Hallauer

VERONICA FUSARO

Album: „All The Colors Of The Sky“ (Phonag Records)

Veronica Fusaro präsentiert das Debütalbum, auf welches wir schon lange und sehnlichst warteten. Nach verschiedenen Singles und EP’s ist es nun soweit. Das Warten hat sich gelohnt. Veronica Fusaro ist musikalisch in Blues, Soul, Pop, ja ein bisschen jazzy ist sie auch, eingetaucht. Viele Musiker:innen spielen immer wieder Töne, Passagen, welche man zwei Takte vorher nicht erwartet hat. Die Musik ist mal leicht und lüpfig, dann wieder etwas grauer und schwermütiger, aber immer wieder zeigt sich der Musikhimmel von der freundlichen Seite. Der Albumtitel ist Programm und Veronica Fusaro hat keine Himmelsfarbe ausgelassen. Die Musik ist gut zugänglich, tanzbar und intelligent. Veronica Fusaro hat es geschafft zu der angesagten Musikerin der Schweiz zu gehören. Ein tolles Album das Freude und Spass macht.

Fredi Hallauer

DÄNU EXTREM AND THE CHEMTRAILS

Album: „Jam Live“ (Dex Records)

Dänu Extrem ist zurück oder einfach immer noch da und das so gut wie noch selten. Mit ihm eine Band von sechs Musikern. Herausgekommen ist ein rauher, rockiger, bluesiger Sound. Seine Texte sind m „al Wortspiele „mir si zäme da, also wei mir zäme gah“ zum anderen aber auch aufmüpfige und kritische Texte, wie der schöne Blues „Mache was ich wott“ oder „Alte wysse Maa“. Zum Abschluss gibt es eine neue Version vom „Plätzli a der Sunne“ unter dem Titel „Warum“. Es tut immer gut sich die Lieder von Dänu Extrem anzuhören, vorallem wenn sie auch mit so guter Musik ausgestattet sind.

Fredi Hallauer

PHILIPP FANKHAUSER

Album: „Heebie Jeebies“ (Funkhouse Blues Publishing/Phonag)

Das Album trägt den Untertitel „The Early Songs Of Johnny Copeland“. Johnny Copeland war der Bluesvater von Philipp Fankhauser und sein Mentor in den USA. Die hier zu hörenden Songs stammen aus den 60iger Jahren, jener Zeit als Philipp Fankhauser geboren wurde. Der Blues wurde in jener Zeit auch etwas vom Soul verdrängt und so wundert es einem nicht, wenn die frühen Copeland Songs souliger Blues oder bluesiger Soul sind. Die Verschmelzung von Soul und Blues liegt Philipp Fankhauser sehr gut und darum wurde das auch ein gelungenes Album. Die Songs werden auf den Punkt gebracht, auch musikalisch, da gibt es keine ausufernden Soli, weder von der Gitarre noch von sonst einem Instrument. Der Saxophonist Daniel Durrer gehört jetzt ganz zur Band und so gibt es, zum Stil des Albums passend, keine Bläsersection sondern Saxophon pur. Lesley Bogart singt die Backing Vocals und bei einem Song noch Lucky Wüthrich, sonst ist alles Philipp Fankhauser Band pur. Die Musik ist etwas rauher und kantiger als bei den letzten Alben und dadurch erfrischend, wenn auch nicht fröhlicher, aber Fröhlichkeit erwartet ja beim Blues niemand. Philipp Fankauser und seine Band ist ein sehr starkes Album gelungen, ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte.

Fredi Hallauer

LILLY MARTIN

Album „Lookout“

Lilly Martin, die in der Schweiz lebende Amerikanerin mit kubanischen Wurzeln gewann 2020 den Swiss Blues Award. Mit ihrer Band versteht sie es den Blues zu erweitern. Wichtige Stützen sind der Gitarrist und keyboarder Michael Dolmetsch und der Gitarrist Dominic Schoemaker, dazu kommen Bass, Schlagzeug, Backing Vocals weiblich und männlich, Saxophon und Trompete. Die zwölf Songs wurden in den verschiedensten Besetzungen aufgenommen, am Schlagzeug sassen zum Beispiel Tom Beck, Steve Grant, Tosho Yakkatoku und Martin Fischer, also Namen die man aus der Bluesszene kennt. Das Repertoire auf dem Album sind einerseits acht Eigenkompositionen und ein Bluesklassiker, „Desperado“ von den Eagles, ein Singer/Songwriterin Stück von Shelby Lynne und als Überrachung „Soul Searching“ von den Beach Boys. Das zeigt, dass die Bandbreite gross ist. Alle Songs hat Lilly Martin in ihren Stil gekleidet, und so bewegt sie sich zwischen recht klassischem Blues bis hin zu einer Art Blues Pop. Toll gesungen und die Musiker legen natürlich den Teppich aus, damit diese Stimme zur Geltung kommt.

Fredi Hallauer