TRAUFFER

Album: „Heubode“ (Sony Music)

Trauffer ist zurück und wie! Er startet so richtig durch als Alpentainer. Vieles ist neu, nämlich der Produzent, der grössere Teil der Band und dadurch auch der Sound. Trauffer ist volkstümlicher, rockiger. Er versteht es mit diesem Album, richtig zu feiern und gute Laune zu verbreiten. Der Produzent heisst Georg Schlunegger, bekannt von Heimweh, Stubete Gäng, Schwiizergoofe, Megawatt. Die zwölf Mundartlieder schrieben die beiden zusammen. Der musikalische Leiter der Band ist der Schlagzeuger Massimo Buonanno und die Geschwister Monney, Jodlerinnen aus Freiburg, sind die weiblichen Stimmen mit viel Power. Auch das Örgeli ist stark besetzt mit Julian von Flüh. Das Songwriting ist auch gelungen und Peinlichkeiten sind keine mehr zu hören. Natürlich sind auch einige Gäste dabei, nämlich der Männerchor Heimweh, der Sänger Grüezi Italia und die Volksmusiker Rusch Büeblä. Das Ganze gibt echt tolle Partymusik, wo die Post abgeht.

Fredi Hallauer

ILS FRÄNZLIS DA TSCHLIN

Album: „Tschlin – Wien Retour“ (Zytglogge)

Ils Fränzlis da Tschlin, oder kurz Fränzlis oder Fränzlimusik genannt, kommen von Tschlin im Unterengadin und berufen sich auf die Fränzlimusik aus dem 19. Jahrhundert. Die fünf Musiker:innen an der Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass und Klarinette spielen herrliche Musik, welche manchmal knapp am Kitsch vorbeischrammt und dann wieder richtig schräg ist. Sie tönen mit ihrem Fränzlisound jenseits der Definitionen, dafür umso frischer. Der gemeine Unterengadiner sagt dazu «sakrisch bun“, was so viel wie saugut bedeutet. Da das Unterengadin offen zu Österreich ist, kommen und gehen auch viele Einflüsse hin und her. Die Fränzlis haben nun Musik und Eigenkompositionen vom Engadin bis Wien in ihr Repertoire aufgenommen und für dieses Album eingespielt. Was diese fünf Musiker:innen zustande bringen, ist erstaunlich. Da werden Märsche gespielt, welche normalerweise eine Blaskapelle spielt oder sogar ein Stück der Oberkrainer, aber alles mit dieser Besetzung, aber im typischen Sound. Dort gibt es dann etwas Wienerschmäh und da geht es halburchig zu. Die Streichinstrumente werden richtig kräftig gestrichen, mit etwas Dreck im Ton, sodass die Musik packen wird. Ein richtig tolles Album aus der Sparte Neue Volksmusik, und das ganz in einem Fluss ohne irgendwelche Künsteleien.

Fredi Hallauer

OESCH’S DIE DRITTEN

Album: „Händmade“ (Universal Music)

Die Familienmusik ist seit vielen Jahren unterwegs, auch immer wieder mit einem neuen Album. Nun ist es wieder so weit. Dreizehn Stücke haben die sechs Musiker:innen aufgenommen. Selbstverständlich hört man Melanie Oesch auch Jodeln. Beim Schreiben waren vorwiegend Melanie Oesch und Hansueli Oesch zuständig. Da und dort haben auch noch andere Leute mitgeholfen. Ein Lied ist englisch und ein Cover von Hank Cochran, dem Countrymusiker. Ein Lied ist französisch und eines gibt es sowohl auf Mundart als auch auf Deutsch. Musikalisch ist alles handgemachte Musik, wie es der Albumtitel sagt. Stilmässig pendeln sie zwischen Volksmusik, volkstümlichem Schlager und Skihüttenparty. Die Kompositionen sind interessant, die Texte sind aber nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Ein Album für die Unterhaltung.

Fredi Hallauer