WE ARE AVA

EP:: „B-Side“ (Muve Recordings)

Die Ostschweizer Band fährt mit ihrem eingängigen und vielseitigem Indiepop fort. Neben der treibenden Musik, die selten auch etwas ruhiger an die Sache rangeht wird vor allem dominiert durch sehr schönen Frauenstimmen, welche als Gegenpol sehr ruhig und ein bisschen schwebend klingen. Zusammen gibt das einen eigenständigen und wiedererkennbaren Sound. Dort etwas dunkler, dort etwas fröhlicher aber immer sehr traumhafte und bezaubernde Musik.

Fredi Hallauer

FRÄULEIN LUISE

EP: „Kleine Freiheit“

Die Zürcher Band, zwei Frauen und zwei Männer, machen Mundart- und Deutsch Indie Pop. Ihr Ziel ist es leichte Musik zu machen, luftig und bekömmlich und das ist ihnen bei allen fünf Liedern gelungen. Die Texte haben es aber in sich. Sehr stark ist „Eusi Stadt“, darin wird die Stadt besungen wo nur der Strich lebt und ein Mensch einsam ist, süchtig wegen der Einsamkeit und einsam wegen der Sucht. Die anderen Lieder gehen um Liebe, Einsamkeit, Geborgenheit und zwischenmenschliche Beziehungen, auf eine sehr schöne Art. Eine starke EP.

Fredi Hallauer

ALICE TORRENT

Album: „An Ode To The Sun“ (Irascible)

Die Walliserin veröffentlicht ihr zweites Album. Mit ihrer teils zerbrechlichen, teils kräftigen Stimme singt sie englisch. Musikalisch bewgt sie sich von der feinen Pianoballade zu IndiePop bis zu Annäherungen an Postpunk. Wenn nicht nur das Piano spielt wird die Musik oft sehr sphärisch und träumerisch. Es ist ein anspruchsvolles Album, welches aber die Gefahr birgt, dass wenn man das ganze Album hört, die Musik plötzlich zur Hintergrundmusik wird. Irgendwo fehlt das gewisse Etwas, wie bei einem feinen Essen, wo man das Gefühl hat irgend ein Gewürz fehlt, aber man weiss nicht welches.

Fredi Hallauer

KATE BIRCH

Album: „The Fool“ (Red Brick Chapel)

Hinter dem Künstlernamen Kate Birch verbirgt sich Laura Schuler. Laura Schuler ist ausgebildete Jazzgeigerin und spielte international in verschiedensten Formationen und Projekten. Nun hat sie genug davon und wechselte zum Pop und tritt als Kate Birch auf. Die Geige und Elektronik ist neben Drums die musikalische Unterstützung ihrer Texte. Die Songs erzählen allesamt von Begegnungen mit Menschen aller Art und Alter, was sehr spannend ist. Musikalisch ist dies Album etwas schwierig. Wenn man die Musik als Indie-Pop anhört entsprechen nur ein Teil der Songs dem Stil. Als Jazz passt doch viel mehr, vor allem als zeitgenössischer offener Jazz. Wenn man diese Klänge mit den guten Texten ohne Genre Vorgabe geniesst, hat man am Meisten davon und da ist das Album eine wirkliche Perle.

Fredi Hallauer