MARC AMACHER

Album: „Load“ (Hoboville Records)

Marc Amacher sollte unterdessen vielen Menschen ein Begriff sein. Der Blueser aus dem Berner Oberland mit der rauen Stimme und dem dreckigen Gitarrensound ist unverkennbar. Er war bereits Support Act auf der Deutschland Tour von Eric Clapton und von Billy F. Gibbons, auch von Boss Hoss. Nun ist ein neues Album von ihm erschienen. Diesem Album liegt ein Stück Geschichte zugrunde. Amachers sind Walser. Sie zogen vom Wallis in karge Täler im Berner Oberland, dann nach Georgien und anderen Ländern, von dort nach Amerika und wieder zurück in die Schweiz. Marcs Amacher Urgrossvater war vor etwa 140 Jahren ein Hobo, einer, der mit der Gitarre und einem Song auf der Zungeumherreiste. Bei diesem Album wird die Tradition modernisiert in dem heutigen Sound von Marc Amacher. Er erzählt nicht die Geschichte des Urgrossvaters, er erzählt Geschichten aus den USA, von sich und seinem Grossvater, macht Überlegungen und das mit seiner ganzen Energie und seinem kraftvollen Blues. Die Gitarre , Bass und Schlagzeug und manchmal noch ein anderes Instrument helfen, diesen rohen Klang zu transportieren. Marc Amacher ist und bleibt auch auf Tonträger ein Erlebnis.

Fredi Hallauer

PEACEBONE

EP: „Blame The Bird“ (Irascible)

Das Quintett aus Vevey hat eine EP mit fünf Songs eingespielt. Sie sind dunkler geworden als in früheren Produktionen. Musikalisch ist es ziemlich psychedelisch, basierend auf Bluesrock und Stoner Rock Berührungen. Die Sängerin erstaunt mit ihrer riesigen Palette von gesanglichen Möglichkeiten. Sie kann schmeicheln, ganz brav singen wie die Unschuld vom Lande und im nächsten Moment, oder im nächsten Song die Krallen zeigen, fauchen und richtig Gas geben. Die Band ist natürlich zu gleichem fähig, so passt das hervorragend zueinander. Neben dem Gesang sind auch die Gitarren positiv auffällig. Sie spielen ebenfalls die ganze Palette der Möglichkeiten. Eine Band, die man im Ohr und auf dem Radar behalten muss.

Fredi Hallauer

BASEMENT SAINTS

Album: „Down South“

Dies ist ein Wow-Album. Was einem da um die Ohren gehauen wird, ist fast der pure Wahnsinn. Der Schweizer, der Österreicher und der Südafrikaner spielen pure handgemachte Energie mit Schlagzeug, Gitarre und Hammond und natürlich auch Gesang. Sie spielen groovigen Bluesrock und Rock, die Schublade ist nicht so wichtig, die Musik geht in die Beine, ja in den ganzen Körper. Was man da von der Hammond zuhören bekommt, ist grossartig und selten so energiegeladen gehört. Natürlich powert auch der Gitarrist ziemlich kräftig und schön. Das Drum hämmert drauflos, dass es eine wahre Freude ist. Dazwischen nehmen sie auch mal ein bisschen Tempo weg und reduzieren die Energie, ruhig sind die Songs dann trotzdem nicht. Ein empfehlenswertes Album von 2024.

Fredi Hallauer