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EP: „Transnational“ (La Suisse Primitive/Irascible)
Jack Joseph Love Levier ist eine Kollaboration von Komet City (Robin Girod) und Musikern von Léclair. Diese Musiker aus der französischen Schweiz verstehen esd Energien freizusetzen. Bei Transnational geht es um Funk, ein bisschen Psychedelik, Afrobeat und alles was den Musikern in die Finger kommt. Komet City singt auch dazwischen und dann gibt es schöne instrumental Teile. Die EP groovt so richtig.
Die sechs Musiker aus Genf sind mit einem weiteren Album (oder Doppel Vinylalbum) präsent. Sie spielen mit Congas, Perkussion, Bass, Keyboards, Schlagzeug, Gitarre, Synthesizern und Bongos eine kosmische Mischung von Krautrock, Funk, Highlife, Jazz und Pink Floyd beeinflussten Sounds. Alles ist instrumental. Die Songs sind nicht überlang, aber haben eine gute Länge, so dass man sich in den Klängen wohlfühlen und tummeln kann. Da ist Energie dabei, aber auch traumhafte bewegte Momente. Diese Band macht Musik, welche Freude und Spass macht. Diese Musik muss man sich anhören, denn lesen und über den Kopf verstehen lässt sie sich schlecht.
Live: Albumtaufe „Bissoguet“ in der Mühle Hunziken am 6. Januar 2023
Bild Fredi Hallauer
Churchhill in der ganz grossen Besetzung mit der dreiköpfigen Hornsection, Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug, plus den beiden Rappern starteten ein fulminantes Konzert in der rappelvollen Mühle. Sie spielten und rappten sich durch das neue Album und hatten auch ein paar ältere Songs in ihrem Repertoire. Es war eine grosse Party, die Musiker wurden bei ihren Soli angefeuert, grossartig. Der Sound war sehr gut und die Texte gut verständlich. Live haben sie den Audiotune nicht eingesetzt und so tönte alles nach 100% Churchhill. Die Rapper hüpften auf der Bühne herum wie Jungspunde und animierten das Publikum das Gleiche zu tun, was es auch tat. Stilmässig blieben sie breit, aber es war immer HipHop. Nach der Pause starteten sie ruhiger mit „Animalisch“, das ein tolles berdeutsches Lied ist. Dann ging es wieder richtig los und fast am Schluss trat noch Special Guest La Nefera auf die Bühne, welche zuerst einen eigenen Song auf Spanisch rappte mit Begleitung der ganzen Band und nachher mit Churchhill das Lied „Musig La Rede“.
Bild Fredi Hallauer
Noch ein Schlussbouquet gespickt mit verschiedenen Soli und Zugabe und die grosse Party fand ein schönes Ende.
Bild Fredi Hallauer
Fredi Hallauer
Album: „Bissoguet“
Die Gürbetaler schlagen wieder zu und lassen uns tanzen. Die Rapper haben sich wieder tolle Geschichten, ein bisschen höheren Blödsinn und einiges an gesellschafts relevanten Texten einfallen lassen. Transportiert werden die Mundarttexte mit einer siebenköpfigen Band, welche alle musikalischen Register zieht. Es gibt HipHop, Reggae, Funkgwürzt mit weiteren Zutaten aus der Popmusik. Ab und zu tönt es Audiotune und somit nahe an Lo & Leduc. Die Texte sind oft sehr schnell gesungen oder gesprochen, Ohren spitzen und schnell schalten ist angesagt, lohnt sich aber bei den meisten Liedern. Ben Mühlethaler hat aufgenommen und gemischt. Bei „Musig La Rede“ gibt es Latinrhythmen und La Nefera rappt spanisch kräftig mit. Für mich einer der Höhepunkte, ein anderer Höhepunkt ist die verschleppte Reggae Nummer „Venedig“. Ich glaube Umweltzerstörung kann man nicht besser beschreiben ohne Zeigefinger. Churchhill zeigen, dass sie nach vielen Jahren immer noch dazu gehören und auch etwas zu sagen haben.