Live: Bierhübeli am 17. April 2025

Das Trio aus der Romandie zelebrierte den ProgRock, ohne dabei die psychedelischen Einflüsse zu vergessen oder den Bluesrock. Die Stücke waren oft episch, und das Intro hätte mehrere Male aus Westernfilmen stammen können. Ihre Songs waren rhythmisch vertrackt und oft recht verschachtelt. Die Helden aus den 70er liessen grüssen. Später zitierte sie die Helden noch, und der Gitarrist wurde selbst zu einem Gitarrengott. Überhaupt, was dieser junge Mann da spielte, war grossartig. Die längeren Intros bestanden meistens aus filigranen Gitarrenklängen. Er konnte aber auch die Flitze Finger einsetzen. Wenn er gerade nicht seine Finger tanzen liess, tanzte er selbst wie ein Balletttänzer über die Bühne. Die Band verstand es, mit Schlagzeug, Bass, Gitarre und Stimmen das Publikum abzuholen und ganz in ihr Klanguniversum eintauchen zu lassen. Am Schluss tanzten die Finger des Gitarristen und er selbst vollführte Luftsprünge. Ein ausgiebiges Schlagzeugsolo fehlte ebenfalls nicht. Das junge Publikum im Saal flippte aus. Da soll noch jemand sagen, Stromgitarren Rock sei von gestern.

Fredi Hallauer