Live: „Duo-Konzert“ in der La Cappella am 19. Mai 2024

Gus McGregor, der Engländer, lebte längere Zeit in der Schweiz und spielte hier mit den verschiedensten Berner Musiker*innen zusammen, so auch mit Jaël. Er ist fast jedes Jahr in der Schweiz und sicher in Bern unterwegs, normalerweise Solo. Diese kleine Tour fand nun mit Jaël als Harmony Sängerin statt. Gus McGregor spielte Gitarre, sang und bediente gelegentlich die Fussperkussion. Jaël sang Harmony, ein paar mal Duett oder Soloparts. Die beiden Stimmen harmonierten vorzüglich zusammen und Jaël war eine grosse Bereicherung. Gus McGregor spielte Folk Gitarre, oft Fingerpicking und ist ein ausgezeichneter Gitarrist, auch in den Soloteilen. Sein Gesang ist feinfühlig, mit einer feinen Sandpapierstimme. Wie es sich für einen englischen Folksänger oder Singer/Songwriter gehört, erzählte er immer etwas zwischen den Liedern. Dieses Mal war es nicht zu viel, aber immer charmant und witzig. So erzählte er Geschichten, die nichts mit den Songs zu tun hatten, aber auch Erklärungen zu den Songs oder wie sie entstanden sind. Vor allem war es spannend, wenn er mit Ausdrücken hantierte, die so in der Schweiz keinen Sinn ergeben, wie „Ein totes Pferd kann man peitschen, es nützt nichts“ (frei übersetzt). So sang er vom Älterwerden, von Träumen und Fantasien, von Bildern, die ihn inspirierten, von seinem ältesten Sohn, bevor er geboren war und einigem mehr. Er erklärte auch oft nicht zu viel, denn man will ja auch nicht genau wissen, was in einer Wurst ist, so sei es auch mit Songs. Dieser englische Singer/Songwriterabend war musikalisch wunderschön, er brachte ein Stück 70er und 80er Folkkonzerte zurück und es war ebenfalls gute Unterhaltung mit viel englischem Humor.

Fredi Hallauer