CHRISTMAS SESSIONS 2025
Freitag 20. November 2025

Die diesjährige Christmas Sessions wurde von Eva Leandra eröffnet. Die junge Sängerin begleitete ihre Popsongs selber am Keyboard. Sie setzte auch Elektrobeats ein. Nach zwei Songs trat ihre Gymerfreundin Zoë auf die Bühne. Sie spielte Gitarre und erweiterte so den Sound der Songs von Eva Leandra. Überzeugt haben die Songs mit Stimme unf Gitarre. Es wurde immer besser, denn der nächste Song war mit Klavier, Gitarre und zei wunderschönen harmonisierenden Frauenstimmen. Es war ein sympathisches Konzert der Newcomerin mit Top Gesang und wundervollen Gitarrenklängen.


Der Hauptact war Thomas Anders ehemals Modetn Talking. Der Gentleman of Music, wie er sich nennt, trat mit einer guten vierköpfigen Band auf. Gleich zu Beginn wurde klar, das seine Stimme ziemlich dünn geworden ist. Als zweites Lied sang er „Das Leben ist jetzt“. Dann stieg er in die internationalen Hits ein. Ein Teil des Publikums tanzte von Anfang an, ein anderer Teil hörte skeptisch zu. Bald schon kam beim grösseren Teil des Publikums Begeisterung auf. Thomas Anders sang sich durch sein Repertoire aus 40 Jahren Bühnenkünstler.

Freitag, 21. November 2025

Sens Unik startete den Abend mit ihrem Pionier Rap. Die Lausanner traten mit Schlagzeuger, DJ, Sängerin und zwei Rappern auf. Sie überzeugten ab dem zweiten Song. Das Publikum auf den Stühlen tanzte sitzend mit. Die Sängerin holte alles aus ihrer Stimme heraus und die Rapper rappten, als gäbe es keinen Morgen. Nach ein paar Stücken sagten sie, dass sie in 35 Jahren noch nie vor sitzendem Publikum gespielt hätten. Das Publikum stand sofort auf, tanzte und sang mit. Es gab eine riesen Hiphop Party und das Publikum war aus dem Häuschen. Einen Höhepunkt, wenn nicht der Höhepunkt der Christmas Sessions 2025.


Bligg trat mit grosser Band auf. Nach einem Lied fragte er: „Wollt ihr aufstehen“. Das Publikum stand sofort. Die nächste Party war lanciert. Bligg spielte seine bekannten Songs in recht rockigen, teils zerhackten Versionen. Der Groove blieb teilweise auf der Strecke, trotzdem schaffte er es, das Publikum mitzureissen. Der Handörgeler intonierte Venus vo Bümpliz, und das Publikum sang mit.Rosalie fehlte natürlich nicht. Er kommunizierte gut mit dem Publikum. Eine schöne Geste war, als er Sens Unik seine Anerkennung zollte, da sie die Hiphop Pioniere der Schweiz sind. Ohne sie gäbe es die deutschschweizerischen Rapper nicht. Dann sang er für alle Eltern und anschliessend für alle, welche jemanden verloren haben. So bot Bligg ein solides und gutes Konzert.

Samstag, 22. November 2025

Den Auftakt machte eine Sängerin, welche plötzlich im Backstage auftauchte als Freundin eines New Trolls Musiker und dann singen wollte. Sie nennt sich Nausica. Sie sang drei oder vier Lieder mit komplettem Playback. Ihre Stimme war wunderschön , kräftig und warm.
Vielleicht sollte man sich diesen Namen merken.

Dann folgte die italienische Progrock Band New Trolls. Die fünf älteren Herren liessen es rocken mit vielen Melodien. Die Musik war sehr stark und da brillierte der Gitarrist. Sie spielten auch zwei Sätze aus dem Concerto Grosso by New Trolls. Der ziemlich alte Sänger verblüffte mit seinem guten Gesang. Er hielt es sehr lange in der Kopfstimme aus. New Trolls spielten die Musik, die sie immer spielten, und das immer noch gekonnt.


Als Hauptkünstlerin kam die 85 jährige Iva Zanicchi mit sechs meist jungen Musikern. Iva Zanicchi sang ihre Lieder zwischen Pop und Canzoni mit einer beeindruckenden Stimme. Die alte Dame versteht es auf der Bühne zu stehen, zu singen und das Publikum mit Worten zu unterhalten. Leider sprang der Funke nicht wie an früheren Abenden mit den italienischen Stars.

Am Sonntag fand auch ein Konzert statt, wir waren aber nicht anwesend. Die Ausgabe 2025 der Christmas Sessions war eine etwas durchzogene Angelegenheit. Man merkte es auch daran, dass der Saal nicht so gut besetzt war wie in früheren Jahren. Trotzdem konnte man gute Musik erleben.
Fredi Hallauer
SEASIDE SPIEZ 2025

Freitag 29. August

Die Hauptbühne des Seaside wurde dieses Jahr von Anna Rossinelli eröffnet. Es war ein gelungener Auftakt mit der sonnigen Ausstrahlung von Anna Rossinelli. Sie freute sich sehr, dass schon soviele Leute vor der Bühne standen, und so gelang ihr ein gut performtes Konzert mit ihrem breiten Repertoire. Dieser Folkpop kam auch ausgezeichnet bei dem Publikum an.
Kathrin Hallauer


Moop Mama x Älice übernahmen die Hauptbühne. Die zehnköpfige Band, bestehend aus Bläsern, Schlagwerkern und einer Rapperin/Sängerin, legte richtig kräftig los. Am Anfang war das Publikum noch etwas verhalten, doch schon bald klatschte und sang es mit. Die Worte der Rapperin waren, wie das leider oft live so ist, nicht immer gut zu verstehen, was etwas schade war, da die Inhalte sehr gesellschaftsrelevant waren. Regen begleitete das Konzert, das Publikum war so begeistert, dass es trotzdem vor der Bühne blieb. Moop Mama war die Entdeckung des diesjährigen Seaside.
Kathrin Hallauer

Im Campfire spielten anschliessend Schöre Müller & Phillip Bluedög Gerber mit ihren akustischen Gitarren. Sie beherrschten ihre Instrumente und ihre Musik wie nur wenige. Die Finger flitzten über die Saiten, die Slide Gitarre elektrisierte die Ohren und die Stimmen waren brachial. Das war Blues und Bluesrock, mit viel Energie und Freude gespielt.
Kathrin Hallauer

Nemo bespielte die Bühne mit zwei Musikern an Schlagzeug und Synthesizer. Nemo hatte immer das gleiche Bühnenoutfit an. Er pflegte, ja übertrieb sein hohes Singen, auch bei alten Liedern wie „Du“. Einmal sass Nemo am Schlagzeug. Ein ganz neuer Song präsentierte Nemo ebenfalls und ein Froschlied, in dem der Frosch immer wütender werden sollte, aber etwas hilflos auf der Bühne herumstand.

Nemo bot ein emotionales Konzert. Bei den Mundartliedern sang das Publikum teils mit. Als Zugabe gab es natürlich „The Code“ und da sangen viele mit. Er liess ein Teil des Publikums etwas ratlos zurück.
Kathrin Hallauer


Die deutsche Sängerin Lea aus Berlin präsentierte Songs aus ihrem neusten Album „Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge“ Das Bühnenbild war mit riesigen Plastikblumen dekoriert. Ihre emotionalen und leidenschaftlichen Texte gingen unter die Haut. Das vorwiegend junge Publikum bereitete ihr einen herzlichen Empfang.
Katrin Steffen und Domenico Lavorato

Samu Haber holte das Publikum ab. Mit einem gekonnten Aufbau der Show und seiner finnischen Band verstand er es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Die Show war sehr solide und gespickt mit seinen Ohrwürmern aus Sunrise Avenue Zeiten.
Kathrin Hallauer


Auf seiner Jubiläumstour machte Sido auch in Spiez halt. Die Maske, die er in seinen Anfangszeiten immer trug, hat er längst abgelegt. Das Publikum wurde durch eine musikalische Zeitreise geführt. Es war ein toller Auftritt und ein krönender Abschluss des ersten Festivaltages.
Katrin Steffen und Domenico Lavorato
Samstag 30. August

Die Hauptbühne eröffnete heute Dan Mudd feat. Bearbeat. Die beiden trafen sich bei Covid auf der Strasse und bringen genau diesen Blues hinüber mit ihren rauen Stimmen. Es war ein würdiger Auftakt für den Samstag.
Kathrin Hallauer


Im Campfire waren unterdessen die Teilnehmer:innen der Akademie La Gustav am Musizieren. Sie spielten in wechselnder Besetzung und unterstützten einander auch mit viel Applaus. Schön, dass es diese jungen Musiker:innen gibt, welche bereit sind, gemeinsam Musik zu machen.
Kathrin Hallauer

Unterdessen machten sich die Basler Lovebugs bereit und starteten ihr Konzert auf der Hauptbühne. Nach sieben Jahren ohne Auftritt, freuten sie sich, hier zu spielen. Sie gaben dem Publikum alles und heizten richtig ein, das Publikum machte auch kräftig mit.
Kathrin Hallauer


Los Serej spielten nur zu zweit am Campfire. Der Schlagzeuger war leider krank. Die beiden auf der Bühne überzeugten und waren perfekt eingespielt. Kontrabass, Piano und die beiden Stimmen passten hervorragend zusammen. Die Berndeutschen Lieder zwischen Sprechen und Singen waren sehr ansprechend. Das war eine Perle am diesjährigen Seaside.
Kathrin Hallauer

Joya Marleen erfrischte mit ihrer fröhlichen, unkomplizierten Art. Ihre Songs erfreuten das Publikum. Sie konnte ihre unbeschwerte Art erhalten und ihre Stimme ist nach wie vor umwerfend. Ihr Songwriting ist hervorragend und so konnte sie sich durch ein gutes Repertoire spielen.
Kathrin Hallauer


Gianna Nannini überzeugte vom ersten Ton an. Sie war der Höhepunkt des diesjährigen Seaside. Mit weniger Kapriolen, aber viel Energie sang sie sich quer durch ihr Repertoire. Ihr ausgeklügelter Programmablauf holte das Publikum ab und nahm es mit durch Italien, die Welt, die Rockmusik und durch das Leben einer sehr starken Frau. Gianna Nannini strahlte viel Positivität aus. Natürlich sang sie ihre grossen Hits, angefangen mit „America“ über „Fotoromanza“ bis zu ihrer Version von „Me & Bobby McGee“. Natürlich trug auch ihre hervorragende, rockige Band vieles zum gelingen dieses grossartigen Konzertes bei.
Kathrin Hallauer


Patent Ochsner spielten ein phänomenales Konzert, was nicht jeder Band gelingt, wenn sie nach Gianna Nannini auf der Bühne steht. Für Büne Huber war es eine grosse Ehre, da er schon seit fast ewig, ein grosser Fan von ihr ist. Bei Patent Ochsner dürfen die hervorragenden Musiker ebenfalls ihre Akzente setzen, und das taten sie auch. Das Repertoire war das momentan übliche, welches Patent Ochsner auf dieser Festivaltour spielte, mit den Höhepunkten zum Mitsingen. Büne Huber bewies einmal mehr sein grosses Können als Musiker und Volkssänger.
Kathrin Hallauer


Troubas Kater überzeugten mit ihrem Auftritt und ihrem musikalischen Können. Sie waren ein weiterer Höhepunkt des Abends und einen perfekten Abschluss des diesjährigen Seaside Festivals.
Katrin Steffen und Domenico Lavorato
Zusammengestellt und redigiert Fredi Hallauer
MOON & STARS LOCARNO 2025

Donnerstag, 10. Juli
Nach der seit Jahren und jeden Abend gleichen Eröffnung der Piazza Piccola durch Daniel Kemish eröffnete um 19 Uhr das rätoromanische Popduo Omnisdus die Piazza Piccola.

Sie spielten beide Gitarren und unterstützten sich mit einer Drumstation. Ihre Musik kam gut an, hatte aber in Bezug auf das Songwriting noch Potenzial.

NEK eröffnete die Piazza Grande in der Triobesetzung. Er machte mit dem Publikum eine Reise durch sein musikalisches Schaffen. Es schrubbte auf seinem E-Bass wie wild und auch Gitarre und Schlagzeug liessen es kräftig rocken. Das Publikum sang die meisten Lieder mit. Ein Italorock Konzert, dass sich mit Recht so nennen kann.

Es folgte auf der Piazza Grande, die junge Rose Villain. Sie sang und tanzte Pop und Hip-Hop. Das Publikum sang ab dem dritten Stück bereits lauthals mit. Die Band bestand aus Schlagzeug, Bass, Keyboard/Synthie und zwei Background-Sängerinnen. Im Mittelteil performten nur die drei Frauen zusammen, plus teilweise eine Drummachine.

Dann kam ein Teil, wo die Musik eingespielt wurde. Rose Villain rappte auch mit einem wunderschönen Flow. Ihre Texte performte sie italienisch. Sie ist für mich die Entdeckung des Moon & Stars 2025.

Dann ging die Party richtig los mit Gigi d‘ Agostino. Der Kapitän des Euro Dance liess als DJ die Piazza Grande tanzen. Ich weiss nicht, ob die Piazza schon einmal eine solche Party erlebt hat. Die Bässe pumpten, der Capitano feuerte die Menschen mit Handzeichen an, vorn an der Bühne stiegen Rauch und Feuer gegen den Himmel und immer wieder schossen die Konfettikanonen ihren farbigen Segen in die Luft. Es herrschte eine wunderbare und aufgedrehte Partystimmung auf der Piazza.

Freitag, 11. Juli
Long Tall Jefferson eröffnete die Piazza Piccola als Quartett. Er spielte seine Songs mit hervorragenden weiblichen Backings. Seine Intonationen waren am Anfang des Konzerts nicht immer sauber. Die beiden Frauen an Bass und Keyboard/Gitarre taten dem Sound sehr gut, und das Schlagzeug brachte Bewegung in die Songs.

Clean Bandit waren die Ersten auf der Piazza Grande. Die britische Elektropopband trat in fast Grossformation auf. Drei Männer an Keyboards, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Dann zwei Geigerinnen und eine Cellistin (alles E-Instrumente), plus zwei Sängerinnen.

Sie sind ein Musiker:innen Kollektiv, welches wächst und schrumpft. Es war alles ein bisschen niedlich und das Publikum wurde krampfhaft animiert, doch das Publikum machte nur zögerlich mit. Viel wurde eingespielt und die Streicherklänge oft vom Keyboard zugedeckt. Manchmal glitt der Sound in die basslastigen Discoklänge. Der Auftritt wirkte wie der einer Retortenband, welche noch nicht ganz synchron in den Bewegungen ist. Die eine Sängerin entschädigte das Publikum mit ihrer Powerstimme.

Dann drehte das Publikum beim Warten schon fast durch. Scooter waren angesagt. Ein fantastisch schönes Intro mit tollen Visions eröffnete die Show.

Pyros wurden abgefeuert, die beiden Synthesizer Spieler standen vor ihren Geräten, zwei Tänzerinnen kamen dazu und schlussendlich das Urmitglied Baxxter persönlich. Nun ging die Party richtig los, zwischen Eurodance und Hardcore. Das Publikum drehte durch und die nächste grosse, aber sehr brachiale Party war lanciert.

Samstag, 12. Juli

Heute begann das Moon & Stars auf der Bambini Stage um 17 Uhr mit Professor & Profesora Bummbastic. Sie zeigten viele Experimente zum Thema Luft und Schwerkraft für Kinder ab 5 Jahren. Sie betonten immer wieder, dass Kinder nicht ohne Erwachsene experimentieren dürfen. Gezeigt wurde das Bernoulli-Prinzip des Auftriebs und andere, auch für Erwachsene verblüffende Experimente. Wunderschön waren die Kugeln, welche in einer Reihe an verschiedenen langen Fäden aufgehängt waren und dann miteinander in Schwingung versetzt wurden. Eine interessante und gut gemachte einstündige Performance.

Um 19 Uhr startete die Tessiner Poprock Band Sunset 99. Das Quartett rockte kräftig los, mit kreischenden Gitarren, sattem Bass, gutem Schlagzeug und einer Rocksängerin mit hervorragender Stimme. Die Gitarrenband spielte 90er Rock mit moderner Würze.

Megawatt rockten ab 20 Uhr die Piazza Grande. Satter Hardrock und Good Vibes, Mundarttexte prägten das Konzert. Wichtig waren auch die beiden Gitarristen, welche unterschiedliche Soli spielten, aber auch sonst sehr präsent waren. Bass und Schlagzeug trugen zum guten Boden des Sounds sehr viel bei.

Das Publikum war sehr aufmerksam und machte mit. Megawatt spielte sich durch ihr gesamtes Repertoire. Es war ein musikalisches und inhaltlich hervorragendes Konzert.

Viele Menschen warteten auf der Piazza Piccola auf Marc Amacher. Dann startete er pünktlich mit seinem Quartett. Sie spielten Bluesrock vom Feinsten mit dem rauen und typischen Gesang von Marc Amacher. Ein herrlich bodenständiges Konzert.

Dann starteten Scorpions ihr Konzert mit einem Schnelldurchlauf von 60 Jahren Bandgeschichte. Die Musiker traten auf die Bühne und rockten los. Der Sänger hatte zwar wieder etwas mehr Druck, als vor einem Jahr in Murten, aber sein Tonumfang war nach kurzer Zeit auf wenige Töne geschrumpft.

Die anderen Musiker beherrschten ihre Instrumente. Das Repertoire der 60 Jahre Scorpions wurde etwas zu stark abgespult. Das Publikum verhielt sich eher verhalten.

Sonntag, 13. Juli
Die Piazza Piccola startete mit Joside einer schweizerischen Rockformation. Die klassische Trioformation schaffte schnell eine gute Stimmung vor der Bühne mit ihrem treibenden Rock.

Alvaro Soler spielte auf der Piazza Grande mit fünf Musiker:innen. Er selbst sang, spielte Piano/Keyboard und Gitarre. Seine beschwingten Songs auf Spanisch liessen sofort eine fröhliche Stimmung aufkommen.

Seine Musiker:innen waren alle Spitzenklasse, und er selbst ein ausgezeichneter Entertainer und vielseitig sehr versiert. Dies war der erfrischendste und musikalischste Auftritt am Moon & Stars 2025.

Samu Haber und seine drei Musiker machten den Schluss an diesem Sonntag.

Alle vier Männer sangen, manchmal Backings und manchmal Chor. Sein melodiöser Rock wurde kräftig mitgesungen. Schon bald suchte er die Publikumsnähe und liess einzelne Phrasen von Menschen aus dem Publikum singen. Seine Hymnen eigneten sich bestens für das singfreudige Publikum auf der Piazza Grande. Kamrad und Alvaro Soler traten noch auf die Bühne als Cowbell Spieler. Solide Songs und eine satte solide Band waren genau was es benötigte für diesen gelungenen Rockabend ohne Pyros und Feuer.

Montag, 14. Juli
Heute gab es nur auf der Piazza Piccola Konzerte. Zuerst trat Amaya Gloor auf. Bei ihr stach vorwiegend die starke Stimme heraus. Sie sang wunderschön, klar und deutlich. Ihre internationalen Popsongs kamen beim Publikum sehr gut an.

Später trat Nickless auf die Bühne, genauer gesagt setzte sich an das Schlagzeug. Seine drei Mitmusiker standen dazu, und es ging mit viel Drive los. Nickless sang und gab Gas, am Schlagzeug, dazwischen stand er und unterhielt das Publikum oder machte Party.

Dazwischen spielte er akustische Gitarre. Er war ein Tausendsassa und bot gute Musik und beste Unterhaltung. Seine neueren Stücke sind sehr funky. Ein grosses Publikum feierte den grandiosen Musiker und seine Band.

Natürlich ging das Moon & Stars noch weiter, aber uns rief das Gurtenfestival, welches Fredi 1977 mitbegründete. Ciao Locarno bis nächstes Jahr.
Bildimpressionen









Fredi Hallauer
BERNER SEEFESTSPIELE 2025
Mittwoch 25 Juni
Operettengala im „Théâtre-Schöngrün“

Bei schönstem Wetter wurden die Berner Seefestspiele 4.Edition eröffnet. Nach einigen Worten von Olivier Darbellay begann ein wundervolles Konzert mit Sänger:innen der HKB und der Pianistin Ekaterina Karpova.

Die 10 Sänger:innen sangen die schönsten Stücke aus der „Fledermaus“ von Johann Strauss. Moderiert wurde der Anlass von Dozent:innen der HKB, nämlich Tanja Ariane Baumgartner und Marcus Niedermann. Sie erzählten die Geschichte ziemlich witzig und verlegten sie von Wien nach Bern und in die Schweiz und in die heutige Zeit. Johann Strauss wurde ausgewählt, weil er dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiert.

Die Sänger:innen spielten ihre Rollen ausgezeichnet und sangen sehr stark. Die Darbietungen waren grossartig und das zahlreich erschienene Publikum begeistert. Schöner kann ein Festival nicht beginnen.

Donnerstag, 26. Juni
Der Jazzabend wurde wiederum feierlich eröffnet.

Prince Moussa Cissokho & Daniel Woodtli
Das Konzert in der Brasserie Obstberg war so angekündigt, aber es spielte schlussendlich ein Trio. Der Cousin von Prince Moussa Cissokho, Ibu, spielte das Djembé. Daniel Woodtli blies die Trompete und das Flügelhorn und bediente die Shruti Box. Prince Moussa Cissokho spielte die Kora, das Nationalinstrument von Senegal. Das Flügelhorn und die Kora sind zwei Instrumente, welche hervorragend zueinanderpassen. Das Stück mit Trompete und Kora war ein besonderes Erlebnis, die Töne verflochten sich ineinander zu einem herrlichen Klang. Die Kora wurde umgestimmt und die Musik entführte das Publikum in die arabische Welt. Die Trompete spielte das Guggisberglied in einer arabisch angehauchten Version und endete im klaren Jazz. Ein Djembé Solo wurde ebenfalls geboten.

The Rooftoppers
Um 20.30 Uhr begann das Konzert mit den Rooftoppers. Das Konzert fand in einem riesigen Privatgarten statt. Die Rooftoppers waren Daniel Woodtli (Trompete), Florian Favre (Keyboards) und Rico Baumann (Schlagzeug). Die drei hochkarätigen Musiker improvisierten das ganze Konzert, denn zum Üben blieb ihnen keine Zeit, da Daniel Woodtli wegen einer krankheitsbedingten Absage kurzfristig neue Musiker suchen musste. Was diese drei Musiker und am Anfang noch die Natur boten, war einzigartig. Am Anfang trillerten immer wieder Vögel zur Musik, wunderschön. Die drei Musiker improvisierten sich durch viele Spielarten des Jazz. Am Anfang war es Sphärenjazz, es wurde Contemporary, donnerte in Jazzrock. Es wurden über Melodien improvisiert, aber auch Pattern setzten die Musiker ein. Alle hatten lange Phasen, wo sie solistisch zum Zuge kamen, aber auch das Zusammenspiel wurde gepflegt. Einzigartig.

Freitag 27. Juni
Vier Jahreszeiten FOUREVER -300 Jahre jung

Um 18 Uhr im Privatgarten sassen ein sehr zahleiches Publikum in dem schönen Garten. Auf der Bühne standen vier junge Geiger:innen, alles Preisträger:innen und mit ihnen ein junges Ensemble, nämlich das BSFS Next Generation Ensemble. Sie spielten die vier Jahreszeiten von Vivaldi, welche vor 300 Jahren geschrieben wurden. Vivaldi schrieb zu jedem Satz noch ein paar erklärende Zeilen, welche von einer der Musikerinnen gelesen wurden. Den Sommer konnte man bei der grossen Wärme besonders gut nachfühlen. Den vielen Vögeln gefiel das Konzert ebenfalls, denn sie trillerten kräftig mit. Das Werk wurde im Original gespielt, aber gewisse Sachen wurden etwas deutlicher betont, wie die Wirkung des Branntweins auf die Musik, die Vögel, in den Schlaf fallen und einiges mehr. Es war ein sehr stimmungsvolles Konzert


NEW Pictures at an exhibition
Um 20 Uhr ging es in der Aula im Campus Muristalden weiter. Im ersten Teil spielte der junge Star Cellist Arne Zeller, drei Stücke. Er begann mit einer Sonate für Violoncello und Klavier von Claude Debussy. Am Klavier spielte Benjamin Engeli. Diese Sonate war sehr expressionistisch. Es folgte eine Solosonate für Violoncello von Eugène Ysaÿe. Ein eher düsteres Stück Musik. Zum Schluss spielten sie eine Sonate für Violoncello und Klavier von Johannes Brahms. Alle Stücke wurden sehr ausdrucksstark gespielt, mit vielen Emotionen. Die Musiker lebten die Stücke förmlich. Grossartig.

Es folgte dann das Stück, welches dem Abend den Titel gab, nämlich Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgsky. Er schrieb es nur für Klavier, und Maurice Ravel setzte es in die bekannte Orchesterfassung. Das speziell zusammengestellte Ensemble, mit Piano, Flöte, Klarinette, Oboe, Fagott und Horn spielte eine Mischung zwischen Mussorgsky und Ravel. Dazu kam, dass vier Studierende den Auftrag bekamen, ein Bild von Paul Klee auszuwählen und davon einen Satz im Sinne von Mussorgsky zu schreiben. Diese vier neuen Bilder wurden in das Werk eingefügt, und so dauerte der musikalische Museumsrundgang etwas länger. Die hervorragenden Musiker:innen spielten das Werk hervorragend und es tönte fast wie ein grosses Orchester. Bei den neuen Bildern zeigten sie auch Witz. Es war ein langer Konzertabend, aber er hat sich gelohnt.

Samstag, 28. Juni
Schellenursli zu Besuch am Egelsee

Um 14 Uhr traten das Schellenursli Oktett und Linard Bardill auf die Bühne. Sie führten den Schellenursli für Oktett und Sprecher auf. Der Text ist derjenige des Buches und die Musik wurde zu diesem Text für Oktett komoniert. Linard Bardill machte das hervorragend mit den Kindern, komentierte es aber dazwischen auch kritisch mit Seitenhieben auf die Gesellschaft. Mit Schellengeläut zog man dann um den See auf die Maiensäss und zurück zum Ausgangspunkt. Alle waren begeistert von der schönen Musik und der liebevollen und witzigen Art, wie Linard Bardill mit den Kindern umging und erzählte.

Klangspaziergang vom Egelsee zum Rebbergkonzert

Der Spaziergang wurde von Blechbläsern der HEMU begleitet. Sie spielten eine Komposition von Viviane Urio. Sie liess sich ganz vom Egelsee inspirieren. Im Stück gab es immer wieder Tiergeräusche.

Ein witziges Stück und mit Leidenschaft gespielt. Unterwegs wurde noch ein ganzer Zoo gespielt, musikalisch natürlich.

Westside Story goes Bern East
Im Rebberg gab es dann ein grosses Brasskonzert. Unter verschiedenen Dirigenten spielten zwischen fünf und sechzehn Blechbläser plus drei Perkussionisten. Die Perkussion umfasste alles oder vieles von der Kesselpauke bis zu den Xylophonen. Das Konzert wurde eröffnet mit „Fanfare for a common man“ von Aaron Copland. Es folgten weitere Stücke von Jonas Fischer, Theo Rossier und Viviane Urio. Dann kam die West Side Story. Sechszehn Bläser und drei Perkussionisten. Die Suite von Leonard Bernstein wurde für Brassband arrangiert. Es war ein ganz tolles Stück Musik und grossartig von den jungen Musikern gespielt.

Fogosch

Die fünfköpfige Klezmerformation, mit Mia Schultz (Klarinetten), Daniel Woodtli (Trompete und Flügelhorn), Micha Hornung (Akkordeon und Gesang), Higi Bigler (Kontrabass) und Adrian Christen (Schlagzeug, Perkussion), tauften ihr Album „Live At La Cappella Bern“. sie spielten natürlich noch viele Stücke, welche nicht auf dem Album sind und einige davon ganz neue. Das Thema handelte oft von Suppen und noch öfter von Liebe. die Musiker von Fogosch verstehen ihr Handwerk und beherrschten ihre Instrumente. Die Musik, die Rhy<Rhythmen liegen ihnen ebenfalls im Blut. Auffallend war die Präzision des Zusammenspiels und manchmal spielten Trompete und Klarinette in einem hohen Tempo genau die gleichen wilden Melodien und das so synchron, als ob nur ein Instrument spielte. Im Campus Muristalden war es einfach ein wenig sehr heiss, das Konzert aber hervorragend.

Sonntag, 29. Juni
Rencontre culturellem mit Gisela Feuz

Beim Pavillon Restaurant Schöngrün fand ein Gespräch statt zwischen Daniel Woodtli und Olivier Darbellay, geleitet von Gisela Feuz. Sie diskutierten über Wettbewerbe in der Musik. Beide hatten die gleiche Einstellung, einer musste aber die andere Sichtweise vertreten. So entstand inhaltlich nicht gerade viel. Schön war das Anfangs- und Schlussstück von drei bzw. vier Musiker:innen des Swiss Jazz Orchestra.

Um 17 Uhr war es dann so weit, der ESC startete in Bern. ESC heisst Egelsee Song Contest. Es ging zu wie früher, ein Orchester, nämlich das extra zusammengestellt Swiss Jazz Chamber Orchestra spielte live. Fünf Sängerinnen der besten europäischen Jazzschulen sangen jeweils zuerst „Stardust“ von Hoagy Carmichael und dann einen Song ihrer Wahl. Daniel Woodtli hat alles arrangiert. durch den Abend führte Gisela Feuz, die das sehr sympathisch und geschickt tat. Folgende Sängerinnen standen nacheinander im Contest auf der Bühne: Valerie Costa aus Österreich,

Ingrid Legrand aus Frankreich,

Marietta Arushanian aus den Niederlanden, Amelie Scheffels aus Deutschland

und Joana Martin aus der Schweiz.

In der Jury sassen: Philipp Cornu, Francesca Keller, Gustav, Simonetta Somaruga und Tanja Ariane Baumgartner.

Nachdem alle ihre Lieder gesungen hatten, gab es eine Pause. die Jury zog sich zurück und das Publikum konnte 50% der Punkte verteilen mittels eines Votings über Scan auf der Homepage. Das Resultat war sehr eindeutig. Die Siegerin von der Jury und dem Publikum hiess Marietta Arushanian.

sie erhielt eine Carte Blanche für die nächsten Berner Seefestspiele. Sang dann ihr gewähltes Lied, eine Eigenkomposition nochmals. Dann endete der ESC und auch die diesjährigen Berner Seefestspiele.
Resümee
Es waren fünf wunderschöne, interessante und abwechslungsreiche Tage. Das Wetter spielte mit und das Publikum erschien zahlreich. Bei ein paar Konzerten wäre vielleicht weniger etwas mehr gewesen oder man hätte die Konzerte klar in zwei Konzerte aufteilen können. So war das bei Bilder einer Ausstellung und dem vorangestellten Konzert mit dem jungen Starcellisten. Beides war hervorragend, aber etwas viel. Beim Rebbergkonzert mit West Side Story wurden zu viele Stücke voran gespielt. Gerade durch die Wärme wurde dann das Konzert etwas länger. Aber sonst war es so vielseitig, spannend und auch mit Humor gespickt, dazu auch noch locker und nicht einengend. Bravo und Danke.
Impressionen












Fredi und Kathrin Hallauer
STÄCKETÖRI ZÄZIWIL 2025

INTERVIEWS:
Am Stäcketöri sprachen Kathrin und Fredi Hallauer mit den verschiedensten Musiker:innen und Bands. Hier sind die Interviews zu hören. (In den nächsten Wochen kommen weitere dazu, bis es 12 sind)
Interview mit Caspar von Nebenan
Interview mit Qeller
Interview mit QC von Troubas Kater
Interview mit R.U.O.K
Interview mit Gitter
Interview Ida Jane
Interview mit Ikan Hyu
Interview mit Magic Mumble Jumble
Interview mit Mattiu
Interview mit New Spoons
Interview mit Open Season
Interview mit Zoë Më
Freitag, 20. Juni

Pünktlich um 16 Uhr eröffnete R.U.O.K das 3. Stäcketöri Freiluft. Die junge Zürcher Band liess es musikalisch richtig grooven. Neben den üblichen Instrumenten setzten sie eine Geige als speziellen Klang ein. Die beiden Sängerinnen hatten in Bezug auf Ausstrahlung und Gesangsqualität noch etwas Luft. Ein schönes Eröffnungskonzert.

To Athena spielte das erste Konzert auf der grossen Bühne. Neben Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug und Gesang spielten noch eine Geige, eine Bratsche, ein Cello und eine Harfe mit. To Athena zog alle Register ihrer Stimme, vom Parterre schaffte sie es in den Keller und dann hoch hinaus auf luftige Höhe. Sie begeisterte mit ihrem Auftritt das Publikum und sie war vom Publikum begeistert. Es wurde mitgesungen und mitgeklatscht. Ein fantastischer Auftritt und ein erster Festivalhöhepunkt.

Ida Jane, die sechsköpfige Band, fuhr auf der kleinen Bühne weiter. Sie spielten ein Powerkonzert mit viel intelligentem, bluesigem Pop und Blues. Die Musiker brillierten alle und die Sängerin hatte ein tolles auftreten und grosse Ausstrahlung. Ida Jane zeigte bei diesem Konzert, dass man sie auf dem Radar behalten sollte.

Die grosse Bühne wurde anschliessend von Troubas Kater übernommen. Bei langsam sinkender Sonne spielten sie ihr tolles Set. Sie starteten mit alten und bekannten Liedern. Bereits nach etwa drei Liedern kam der Freestyle-Teil. QC sprach liebevoll mit dem Zäziwiler Publikum. Dann legten sie mit vorwiegend neuen Liedern los. Es war wiederum ein wundervolles Konzert, wie es nur Troubas Kater spielen können.
Samstag, 21. Juni

Der heutige Tag wurde von Caspar von Nebenan eröffnet. Die Band spielte mit Kontrabass und E-Bass gleichzeitig, dazu Schlagzeug, Akkordeon und Saxophon. Die Lieder wurden Mundart und Deutsch von der Kontrabassistin und dem E-Bassisten gesungen. Es waren oft feine und leise Töne, die Band legte aber auch recht los und liess es grooven. Es war tolle Musik, gute Songs und wunderbar gesungen.

Auf der Hauptbühne startete Zoë Më mit ihrer grandiosen Band. Auch da verfeinerten Geige und Cello den Sound. Zoë Më sang sich mit deutschen und französischen Liedern in die Herzen der Zuhörer:innen. Manchmal benutzte sie beide Sprachen im gleichen Lied. Die Musik war fein und trotzdem sehr Energie geladen. Sie hatte ein sehr sympathisches Auftreten und eine natürliche Ausstrahlung. Das Programm, welches sie spielten, ist brandneu und hielt den Festivalanforderungen und dem Publikum stand. Es lohnt sich, ein Konzert von Zoë Më zu besuchen. Die Schlange vor dem Merchstand und den Autogrammen war extrem lang.

Die kleinere Bühne wurde anschliessend von The New Spoons gerockt. Die Schlagzeugerin und Backgroundsängerin war durch das Lichtdesign und den dichtem Bühnennebel unsichtbar. Die Band spielte ein breites Rockrepertoire. Die Stimme des Leadsängers war schlecht abgemischt und überschlug sich zeitweise. Ein tolles, tanzbares Konzert.

Dann ging die Post auf der Hauptbühne mit Magic Mumble Jumble ab. Die niederländische Band verbreitete gute Laune und viel Energie. Mit Bläsern, Perkussion und Rockinstrumenten zelebrierten sie die fröhliche Botschaft der Menschlichkeit. Folk, Rock, Pop, Jazz gaben sich in diesem Sound die Hand. Die Band begeisterte das Publikum und das Publikum überraschte die Band durch die super Stimmung.

Auf der kleinen Bühne präsentierte dann Qeller seine bewegenden Klänge. Es war Musik zum Tanzen und bewegen, aber mit Tiefgang. Die Texte waren oft gesellschaftsrelevant. Wunderbar war ein Lied über und für Geflüchtete, gespielt auf einem alten analogen oder frühdigitalen Keyboard vom Flohmarkt.

Es folgte Dabu Fantastic und das Publikum ging richtig ab. Die Sonne schien auf die Bühne und überall nur fröhliche Gesichter. Dabu Fantastic spielten ihr aktuelles Festivalprogramm mit Liedern aus dem neuen Album, aber auch früheren Alben. Dabu Fantastic spielten eine tolle Show.
Sonntag 22.Juni

Um 12 Uhr eröffnete Roland Zoss & Jimmy Flitz Band den musikalischen Reigen des letzten diesjährigen Festivaltages. Er sang die 25 grössten Jimmy Flitz Lieder. Er nahm Stofftiere, um die Tiere aus der Geschichte und den Liedern zu visualisieren. Die Musiker:innen übernahmen jeweils die Sprechstimmen. Die Kinder konnten bei einzelnen Liedern mitsingen.

Die grosse Bühne wurde von Mattiu am heutigen Tag eröffnet. Er trat mit einer akustischen Gitarre, seiner Wahnsinns-Stimme und seinen beiden Schwestern mit Backgroundgesang. Er sang ausschliesslich rätoromanisch und erklärte die Inhalte kurz. Das Lied „Angelina“ von Dabu Fantastic coverte er auf rätoromanisch. Ein wundervolles Konzert.

Gitter begeisterten das zahlreiche Publikum, welches in der Gluthitze vor der kleinen Bühne standen. Sie sangen Mundartlieder. Die Texte waren manchmal etwas ungreifbar und trotzdem verständlich. Tolle Musik mit leichten irischen Einflüssen. Indie Folk Rock, welcher sich hören lassen kann.

Den Schluss des Festivals bestritten Open Season. Die Band besteht seit 25 Jahren und spielte so fantastisch wie eben geboren. Es war eine Freude, der Bläsersektion zu lauschen, dem Sänger und der Keyboarderin/Sängerin zuzuhören und zu den Rhythmen der Rhythmussektion– zu tanzen. Die Band begeisterte mit neuen Songs und alten Hits. Einfach ein grossartiges Festival.
IMPRESSIONEN











MERCI STÄCKETÖRI


Fredi Hallauer
ADELBODEN LIVE 2025
Freitag, 14. März

Pünktlich um 14 Uhr startete das erste Adelboden live Boutique Festival auf der Silleren Bühne auf dem Sillerenbühl. Zuerst eine kurze Vorstellung der fünf Festivalmacher und dann ging es mit der Stubete Gäng so richtig los. Die acht Männer brachten viel Schwung in das grosse Publikum, welches dicht an dicht bei nicht optimalem Wetter vor der Bühne stand. Die drei Akkordeonisten, der Klarinettist, der Bassgeiger, der Schlagzeuger und die beiden Sänger begeisterten mit ihrem Sound zwischen Schwizergoofe für Erwachsene und Skihütten Stubete. Sie regten das Publikum zu viel Bewegung an, welches dankbar mitmachte. Es wurde gesungen und getanzt, und wer noch keine gute Laune hatte, bekam sie, ob er wollte oder nicht.

Unten auf dem Dorfplatz rockte Laura Zimmermann mit ihrer Elektrogeige. Sie wurde von einem Musiker mit Elektrobeats und Einspielungen unterstützt. Sie baute energievolle Brücken zwischen Klassik und Rock.

Um 19 Uhr startete das grosse Konzert auf dem Dorfplatz mit Ritschi. Mit seiner hervorragenden Band sang er sich quer durch sein Repertoire und das Publikum natürlich auch. Der grosse Platz war gedrängt voll trotz Schneegestöber. Das Konzert endete natürlich mit „Heimweh“.

Nach der Umbaupause und Ende des Schneegestöbers trat Gölä mit seiner super Band auf die Bühne. Er hatte gute Laune und spielte ein sehr sympathisches und solides Konzert. Das junge Publikum sang kräftig mit, von den neuen Songs bis zu den alten und ganz alten Songs. Das Programm war gut gemischt. Er hatte immer noch Staub auf der Lunge und stellte auch fest, dass es keine Indianer mehr gibt. Ein Konzert, das wirklich toll und sympathisch war.

Um 23 Uhr ging es in den Clubs weiter. Im The Cambrian trat Nicole Bernegger mit ihrer sechsköpfigen Band. Sie sang ein energiegeladenes Konzert. Nicole Bernegger war wirklich eine Soulfrau, sie tanzte wie ein junges Mädchen und bot eine Show, welche James Brown beinahe konkurrenzierte. Grossartig.

Marc Amacher und sein Gitarrist spielten im Adler. Er liess es so richtig bluesen und rollen, setzte verschiedenste Gitarren ein und ein Schlagzeug, welches er zu Gitarrenspielen bedienen konnte. Ein Hammerkonzert, roh und rau.
Interview mit Marc Amacher
Samstag, 15. März

Auf dem Sillerenbühl begann VolXRoX Tag um 14 Uhr. Die fünf Männer zelebrierten ihren Mundart Poprock. Sie spielten viele eigene Lieder, aber auch Coverversionen. Das zahlreiche Publikum stand im dichten Nebel, sang aber wie aus einer Kehle, „Heimweh“, „Alperose“ und VolXRoX Hits. Die Band brillierte mit einem guten Gitarristen, einem Örgeler, der nur eine Seite des Örgelis brauchte und einem singenden Pianisten. Die Band verbreitete gute Stimmung.

Am Abend auf der grossen Bühne machte Bastian Baker den Anfang. Alleine mit seiner akustischen Gitarre, ein paar gute Worte an das Publikum und seinen Songs, holte er die Menschen ab. Bastian Baker zeigte einmal mehr, was für ein guter Entertainer er ist. Eine Stunde, ein Mann und bereits eine riesige Stimmung.
Nach einer Umbaupause fuhr Zoe Wees weiter. Mit ihrer Band und zwei Tänzerinnen spielte sie ein schönes Konzert. Im Zentrum stand der Song für ihren Vater, den sie nur einmal gesehen hat. Ein solides Konzert, des einzigen Acts, der nicht aus der Schweiz kam.

Nach einer längeren Umbaupause und bei feuchter Kälte startete Stress sein wundervolles MTV-Live-Konzert. Mit ihm war eine neunköpfige Band auf der Bühne, bestehend aus Karolyn, zwei weiteren Sängerinnen, einer Geigerin, einem Saxophonisten, einem Gitarristen mit akustischer Gitarre, einem Bassisten, einem Schlagzeuger und einem Pianisten. Das Repertoire war sehr breit, auch mit Songs der Sängerinnen ergänzt. Stress liess singen und tanzen, hüpfen und umarmen oder ein Licht sein für jemanden. So hatte das Publikum viel Bewegung und viel zu tun und vergass die Kälte. Zweimal las er auch aus seinem Buch und sprach über psychische Erkrankungen. Das war wirklich der Höhepunkt aller Konzerte.

Pat Burgener startete 30 Minuten zu spät im Cambrian. Solo mit Gitarre, Mundharmonika, Fussbassdrum und Hi Hat sang er seine Lieder. Nach den heutigen tollen Konzerten wirkte dieser Sonnyboy und good Vibes Sound etwas fade. Er spielte ein schönes Konzert, wie er es immer tut.
Fazit:
Es war ein schönes Festival bei misslichem Wetter und einem sehr freundlichen und geduldigen Publikum. Dass es gewisse kleine Probleme bei einem ersten Anlass in dieser Grösse gibt, gehört dazu, aber sie wurden rasch und gut gemeistert. März ist wahrscheinlich nicht der ideale Monat, um am Abend in einem Bergort ein Open-Air-Festival abzuhalten. Das Publikum war zu bewundern, welches am Abend von etwa 18 Uhr bis 23 Uhr in der Kälte und Feuchtigkeit ausharrte. Es wurde auch mit guter Musik und tollen Acts belohnt.
Impressionen:





Fredi Hallauer
CHRISTMAS SESSIONS 2024

Mittwoch 20. November 2024
Linda Elys eröffnete die diesjährigen Christmas Sessions mit ihrer dreiköpfigen Band. Linda Elys hatte einen speziellen Sound durch ein Banjo das in den meisten Songs gespielt wurde. Ansonsten war es Indiefolk bis Indiepop, welche viele Emotionen abdeckte. Es war ein gutes Eröffnungskonzert für den ersten Abend und die Leute waren begeistert.

Der Hauptakt war Max Giesinger. Er spielte ein unplugged Konzert mit einem Kollegen an der Gitarre oder Piano und zwei Geigerinnen. Manchmal stand er auch alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne. Er spielte auch das erstemal öffentlich die E-Gitarre. Sein Repertoire umfasste seine ganze Karriere bis zur Single „Flugangst“ welche vor ein paar Tagen erschien. Die gesungenen Texte waren akustisch nicht immer gut verständlich. Zwischen den einzelnen Liedern sprach er teilweise etwas viel. Max Giesinger bekam viel Sympathie von dem Publikum und er lief zur Hochform auf, was aber trotzdem nicht ganz überzeugte. Ein Teil des Publikums begann wieder mit Gesprächen.

Donnerstag 21. November 2024
Der starke Schneefall und das Ausfallen des öffentlichen Verkehrs liess uns nicht nach Biel kommen, bereits am Bahnhof Bern war Schluss und dann kamen wir über grosse Strecken nur noch zu Fuss nach Hause.
Freitag 22. November 2024
Den Anfang machten Spirit Of Freddie Mercury. Die Band hatte die Besetzung wie die Queens und der Sänger ähnelte vielleicht Freddie Mercury, auf alle Fälle nahm er seine Posen ein.

Der Gesang war nicht immer ganz sauber. Das Publikum ging ab „Under Pressure“ so richtig ab. Er änderte immer wieder sein Outfit. Dazwischen sang er ein Duett mit einer Sängerin, das ziemlich gut war. Es folgte ein ausgedehntes Gitarrenstück, wo nur der Gitarrist auf der Bühne stand, der Rest wurde eingespielt. Dann eingespieltes Orchester und der Sänger trat mit der Sängerin, welche der Höhepunkt der Show war, auf die Bühne. Zusammen sangen sie „Barcelona“.

Bei „Bohemian Rhapsody“ wurde der Mittelteil original eingespielt und die Bühne war leer. Der Sound war ziemlich laut. Zum Schluss gab es dann noch „We are the Champion“, und der Sänger verabschiedete sich in der Queen-Verkleidung. Es war eine abwechslungsreiche Show.

Philipp Fankhauser startete mit seiner Band und einem ruhigen, souligem Blues. Er steigerte dann das Tempo etwas, aber immer wieder sang er den souligen Blues. Der Christmasblues fehlte so wenig wie „Members Only“.

Einige Songs des neuen Albums gehörten ebenfalls ins Repertoire. Die bewährten erstklassigen Musiker erhielten immer wieder Platz für längere Soli.

Samstag, 23. November 2024
Illegalove eröffneten den Italienabend. Das Trio mit Schlagzeug, Gitarre und einer Sängerin heizte kräftig ein. Sie spielten und sangen weniger bekannte Canzoni und englische Songs wie „Streetlife“ und „I’ve Got A Friend“ Wie gesagt die Band mit der Sängerin sind gut, haben aber wenig Ausstrahlung und/oder Entertainement Erfahrung. Die Songs interpretierten sie auf ihre Art, welche mir sehr gefiel. Zum Mitsingen gab es nicht viel und die Canzoni waren in der Minderheit.

Nach der Pause zeigten dann Ricchi e Poveri wie Entertainement geht. Schon bald stand ein Teil des Publikums auf und tanzte. Wenig später sehr viele. Dann wurde gesungen und getanzt. Die Band spielte sehr gekonnt und solide. Auf diesem Teppich konnten die beiden von Ricchi e Poveri ihr ganzes Talent ausbreiten. Beide zeigten einen starken Auftritt. Sie machten aber nicht nur Party sondern spielten immer wieder ruhigere Canzoni. Nach einer weiteren Runde Party spielte der Pianist eine kraftvolle Liebesmelodie.

Fredi Hallauer
TOHUBOHU VEYRAS 2024

Donnerstag 5.September 2024
Das Festival wurde auf der kleinen Bühne durch Jazzbox mit der Sängerin Jocelyne Martenet eröffnet. Das Trio mit Bass, Gitarre und Schlagzeug überzeugte mit ihrer Virtuosität und dem Können an den Instrumenten. Die Sängerin hatte eine Wahnsinns-Stimme, viel Temperament und beherrschte, Jazzstandards, Songs der Popmusik, welche sie in jazzige Klänge packte. Ein toller Auftakt.

Die grosse Bühne wurde von Milla eröffnet. Mit ihren poetischen Chansons, mit Einflüssen aus der ganzen Welt eroberte sie die Herzen. Mit einem Gastsänger sang sie ein Duett, welches direkt das Herz traf. Die Band bestand aus einer Keyboarderin, aus einem Schlagzeuger und einem hervorragenden Gitarristen. Die meist ruhigen Songs hatten es musikalisch in sich.

Die grosse Bühne gehörte dann der klassischen, poppigen Musik. Gespielt wurde sie von Camille und Julie Berthollet. Die beiden Violinistinnen, manchmal spielte auch ein Cello, nahmen alles unter die Bögen, von purer Klassik zu Volksmusik, Beatles bis zur Bohemian Rhapsody von Queen. Unterstützt wurden sie von einem Pianisten und einem Perkussionisten.
Nach einem Reggae/Dancehall DJ Set auf der kleinen Bühne standen Tiken Jah Fakoly und sein grosses akustisches Ensemble auf der Bühne. Leider war Beleuchtungstechnisch nur der Meister zu sehen, die anderen Musiker:innen nur schemenhaft. Zu hören war viel Perkussion, Frauengesang, Balafon, Kora, auch Gitarre. Tiken Jah Fakoly sang französisch und die meisten Lieder waren politisch oder gesellschaftsrelevant. Er startete mit Un Africain a Paris, da ist, glaube ich, das Original nicht zu nennen. Dieser afrikanische, akustische Reggae fuhr in die Beine und die Texte in den Kopf und das Herz. Da stand ein Mann auf der Bühne, der sang, was zu sagen war.

Freitag, 6. September
Heute eröffnete das Duo Fox In The Basement auf der kleinen Bühne den Festivaltag. Das Duo bestand aus einer Frau an den Drums, Bluesharp und Gesang und einem Mann an der akustischen Gitarre und Gesang. Sie sangen englisch und das erst noch in wunderbarem Harmony Gesang. Die Lieder handelten von Liebe und Revolution. Eine Entdeckung und wiederum eine gute Eröffnung des heutigen Abends. Folk, wie man ihn nur noch wenig hört.

Setay übernahm mit seinen drei Musikern die grosse Bühne. Der Walliser Rapper, rappte französisch zu Klängen mit Keyboard, Bass und Schlagzeug. Er setzte die typischen Gesten der Rapper ein. Es war ein Konzert mit hoher Intensität. Auch ein Gastrapper trat mit Setay auf.

Das junge Publikum drängte sich vor der Bühne als Favé sie betrat. Der junge Rapper legte Hochtemporap auf Französisch auf die Bretter. Das Publikum sang tausendchörig bei gewissen Passagen mit. Favé wurde von einem DJ unterstützt.

Samstag, 7. September 204
Emelyn startete den heutigen Abend mit folkigen Chansons. Begleitet wurde sie von einem Gitarristen. Sie sang Lieder von ihrer 2023 erschienen EP und noch unveröffentlichte Chansons. Der Gitarrist sang die Harmonien bei einigen der Chansons.

Moodjo eröffneten die grosse Bühne mit Soul, Hip-Hop und Funk. Vier Musiker, eine Sängerin und ein Sänger boten ein eindrückliches Eröffnungskonzert. Die Post ging richtig ab und das Konzept mit d3n beiden gleichwertigen Stimmen funktionierte bestens.

Solann sang französische Chansons, im Stil zwischen Barbara und Björk. Sie begleitete sich teils auf der Ukulele, ansonsten wurde sie von Piano, Keyboard, Synthie und Schlagzeug begleitet. Im Zentrum stand aber immer ihre starke, emotionale und berührende Stimme. Die Frau hat einen grossen Stimmumfang, welcher sowohl zu den Chansons wie zu den Elektropop Nummern passte. Das Lichtdesign war etwas schwierig und man konnte von 10 Metern vor der Bühne sehr wenig erkennen.

Baron.e spielte überraschend auf der kleinen Bühne und darum wurde es vor der Bühne eng. Das Duo spielte gut geerdeten Elektropop und riss das Publikum mit. Beide sangen und er spielte Gitarren. Natürlich kamen noch kräftige Drums und Synths dazu.

Kid Francescoli machte Elektropop mit viel Instrumentalteilen und einer singenden und tanzenden Bassistin. Er stand in der Bühnenmitte mit den Synthies, ein Schlagzeuger war auch mit von der Partie. Ein wichtiger Teil seiner Shows sind die Visuals, welche aus Mustern von Kreisen bestehen, welche sich rhythmisch im Hintergrund bewegen. Die Musik war sehr repetitiv und die verschiedenen Songs sich zu ähnlich. Schlussendlich klang alles nach Jean-Michel Jarre auf Disco. Kein wirklicher Höhepunkt.

Resümee
Auch dieses Jahr bot das Tohubohu Festival eine breite Palette an Musik. Wetterglück war auch vorhanden, denn zu Beginn des Festivals hörte der Regen auf und am Tag nach dem Festival, begann er wieder. der erste Abend war etwas weniger gut besucht als die beiden anderen Abende, hier war das Programm vielleicht eher für Besucher:innen im gesetzten Alter, Abend zwei und drei war für ganz Junge und Junge. Der erste Abend war musikalisch am spannendsten mit Milla, Les Soeurs Bertollet und Tikem Jah Fakoly. Setay spielte ebenfalls ein spannendes Konzert. Am letzten Abend begeisterten Baron.E, und Solann. Bei den Bands auf der grossen Bühne war aber das Lichtkonzept schwierig, meistens sah man aus den Zuschauerreihen nichts bis gar nicht vor lauter Nebel und Gegenlicht. Das Festival war ein Erfolg, auch um Musik zu entdecken und es würde uns nicht wundern, die eine oder der andere Artist:in an einem der anderen Festivals nächstes Jahr anzutreffen.
Fredi und Kathrin Hallauer
Impressionen


