Live: „Cocktail der Musen 5“ im Casino Bern am 21. Januar 2023

Ein ganz spezielles Konzert war angesagt und es war auch ganz speziell. Der grosse Saal war eine Bar mit vor allem Stehplätzen und einigen Stühlen, sitzen konnte man auch auf den Galerien oben. Gestartet hat die Violinistin und zugleich Kuratorin dieser Konzertserie, Gwendolyn Masin, zusammen mit den Streichern von Yurodny und Miklós Lukács. Sie spielten „Tzigane“ von Maurice Ravel. Gwendolyn Masin zeigte wie stark sie die Violine auch in dieser Art Musik spielen kann.

Dann traten die restlichen Musikern von Yurodny auf die Bühne und interpretierten Volksmusik ziemlich frei. Ihre Einflüsse kamen auch aus der Gypsy Musik, vermischt mit Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik. Ihr zweites Stück hatte dann schon Tanzcharakter.

Miklós Lukács spielte immer mit Yurodny und dazwischen ein Solostück für Zimbal und man hörte dass er wirklich einer der besten Musiker auf diesem Instrument ist.

Jütz übernahm die Bühne und entführte das Publikum in die Alpen vom Tirol bis in die Schweiz. Das Trio verjützte dann auch sehr eindrücklich den Ländler vom Geiger Markus Hafner „Häxesabbat im Pfaffeloch“ in einen Albtraumländler. Alle Musiker kamen auf die Bühne und spielten gemeinsam Volksmusik ohne Grenzen dabei war auch das Emmentaler Hochzeitslied. Yurodny spielten dann alleine ein ukrainisches Frühlingslied in einer sehr eigenwilligen und jazzigen, ja fast freejazzigen Version. Aber dann wurde es rhythmisch und sogar richtig tanzbar mit dieser tollen Gruppe. Zum Schluss war dann auch wieder Gwendolyn Masin mit dabei und dann wiederum alle zusammen. Nach zwei einviertel Stunden nahm ein wundervoller Abend sein Ende und die warmen Klänge spendeten einem Wärme auf dem Heimweg in der bissig, kalten Nacht.

Fredi Hallauer