Live: Casino Bern am 30. Oktober 2022

Bei Stephan Eicher gibt es immer Überraschungen. Angesagt war Schlusskonzert der Flosstour, Filmscreening und neues Album. Es begann etwas anders als erwartet. Im dunklen Saal und fast dunkler Bühne sprachen Stephan Eicher und Jürg Halter, hinter Plakaten versteckt über den Film. Das Gespräch war schon sehr surrealistisch und man wusste nicht was der Film zeigen wird. Dann gab es einen längeren Ausschnitt aus dem titellosen Film, der sehr surrealistisch war und einen grossen Teil des Publikums ziemlich ratlos zurücklies. Nach weiteren Gesprächssequenzen zwischen Eicher und Halter, gab es einen zweiten Filmteil, der etwas mehr bot und dann kam noch einmal eine Gesprächssequenz. Ich fasse es in dem Satz zusammen den meine Platznachbarin nach der Pause sagte, so jetzt wollen wir noch etwas Musik hören.
Das geschah dann auch. Stephan Eicher spielte in einem sehr langen Konzert, mit seinen drei Musikern ein tolles Konzert. Er machte Witze zwischen den Stücken, erzählte aber auch ernsthaft von seinen Problem und denjenigen, welche er hatte und zeigte sich als bester Entertainer. Das Repertoire umfasste Songs aus der Flosstour, also neben den Eigenkompositionen auch ein Lied von Endo Anaconda und eines von Polo Hofer, und fast zum Schluss noch „Hemmige“ von Mani Matter. Jürg Halter rappte noch einen Text. Dazwischen streute Stephan Eicher immer wieder Lieder aus seinem soeben erschienen Album ein. Musikalisch zeigte die Band was sie draufhat und wie sie in über 80ig Konzerten zusammen gewachsen sind. Leider löst sich die Band nun auf und Neues wird kommen, so verprach es Stephan Eicher. Es war ein wunderbares Konzert und auch meine Sitznachbarin war wieder versöhnt mit Stephan Eicher.

Fredi Hallauer