Live: Pre-Releasetour „Blossoms And Blasphemy“ im BeJazz am 2. Juni 2022

Der in Bern lebende Belgier trat mit einem Quintett von Musikern aus Lausanne auf. Alles waren junge Musiker, welche meistens am studieren sind und ihren Master machen. Aber es waren hervorragende Musiker und sehr kreative. Da wurde nicht in altbekannte Muster oder Songmodelle verfallen, alles war sehr eigenständig. Die Songs waren sehr ruhig, dicht und atmosphärisch, meistens englisch gesungen oder Scat. Die Musiker unterstützen Bart Plugers häufig mit sich ergänzenden Mustern am Vibraphon, Piano und Bass, der Schlagzeuger hatte sein eigenes Muster. Stilmässig sind die Songs zwischen popigen Jazzsongs und American Songbook angehauchten Songs einzuordnen, wobei die Musiker auch plötzlich in den FreeJazz abdriften konnten und so eine neue Dynamik hereinbrachten. Nicht so überzeigt hat die englische Lyrik, welche Bart Plugers vorlas und die Musiker sanft untermalten, das war das schwächste Stück. Im ersten Teil verschwand manchmal die Stimme von Bart Plugers im Klang des Saxophons, was einerseits eine Arrangementfrage war, denn die Gesangsmelodie deckte sich mit der Saxophonmelodie, aber man verstand den Text nicht mehr, andererseits war es vielleicht auch eine Frage der Abmischung, denn im zweiten Teil passierte es nicht mehr. Es war ein wunderbares Konzert der besonderen Art.

Fredi Hallauer